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Wagenknecht warnt vor russischen Atomschlägen

Sahra Wagenknecht (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Sahra Wagenknecht warnt vor russischen Atomwaffen. „Wenn der Westen immer mehr rote Linien überschreitet“, wachse die Kriegsgefahr für Europa, sagte die Gründerin der neuen Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). „Russland ist die größte Atommacht der Welt“, so Wagenknecht. „Auszutesten, was geht, ist wahnsinnig gefährlich.“

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Sie dringt darauf, Russland in die Verhandlungen über ein Ende des Ukrainekrieg einzubinden. „Wenn eine Friedenskonferenz Sinn ergeben soll, muss Russland eingeladen werden.“

Die von den USA und Bundesregierung in der kommenden Woche geplante Konferenz in Deutschland sei dafür jedoch der falsche Rahmen. „Besser als Deutschland wäre vermutlich ein neutraler Staat wie die Türkei“, argumentierte Wagenknecht.

Zugleich wies sie den Vorwurf zurück, mit einer Stimmungsmache gegen Militärhilfen das Leid der Menschen in der Ukraine zu vergrößern: „Die Verhandlungsposition der Ukraine ist trotz der riesigen Waffenlieferungen heute schlechter“ als im Frühjahr 2022.

Der Ökonom Stefan Kolev hielt Wagenknecht entgegen, sie sabotiere „in jeder Talkshow die Unterstützung der Ukraine“ und gebäre sich mit ihrer Kritik an der Osterweitung der Nato „seit Jahren wie eine Kolonialherrin“. „Sie haben aber nicht über meine Heimat Bulgarien oder die Ukraine zu befinden“, mahnte Kolev. „Wir haben es satt, dass jemand wie Sie uns sagt, welchen Bündnissen wir beitreten dürfen.“

dts Nachrichtenagentur

Foto: Sahra Wagenknecht (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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6 Kommentare

  1. Friedhold Brieske
    3. Oktober 2024 um 16.43 — Antworten

    Sahra Wagenknecht spricht das aus, was ich für das Einzige richtig halte, was endlich gesagt werden und in Handlungen umgesetzt werden muss.

  2. W. Lorenzen-Pranger
    3. Oktober 2024 um 21.12 — Antworten

    Ist diese Frau das Sprachrohr der Drohungen Putins – oder ist sie angstgetrieben? Beides sehr fatal und in der Realpolitik ziemlich untauglich.

  3. Lars
    3. Oktober 2024 um 22.05 — Antworten

    „Ein neutraler Staat wie die Türkei.“??? Wo hat sie das denn her?

    • Manfred Murdfield
      4. Oktober 2024 um 11.27 — Antworten

      Die Frau scheint etwas überfordert.

    • W. Lorenzen-Pranger
      4. Oktober 2024 um 13.08 — Antworten

      Vermutlich wissen sehr viele nicht, wie die Verflechtungen da laufen. Schon mal etwas von der „türkischen“ Klein-E-Nutzmobile Marke „Volta“ gehört, auch bekannt unter „Elektrofrosch“ z.B,? Nur ein Beispiel. Ein typischer Fall, wie man versucht dem Markt etwas vorzugaukeln – eine türkische Marke komplett made in China. Ganz praktisch sind die Dinger bei aller Kritik natürlich für viele trotzdem

  4. Manfred Murdfield
    4. Oktober 2024 um 11.49 — Antworten

    Frau W. hält die Türkei wohl deshalb für neutral, weil die Türkei sowohl in der Nato ist, aber auch Waffen aus Russland kauft. Es dürfte Frau W. auch freuen, dass die Türkei im Verdacht steht, die westlichen Sanktionen gegen Russland zu umgehen. Auch sonst könnte die Rolle des türkischen Präsidenten ja kaum neutraler sein – wohl im Sinne der BSW-Leiterin.

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