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VW hält an Werkschließungen fest

Volkswagen-Werk (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Trotz erbitterten Widerstands seiner Beschäftigten hält Volkswagen an seinen Plänen fest, Fabriken in Deutschland zu schließen. „Wir müssen unsere Kapazitäten verringern und an die neuen Realitäten anpassen“, sagte Thomas Schäfer, Chef der Marke VW, der „Welt am Sonntag“.

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Wenn von Werken die Rede sei, gehörten die Komponentenstandorte und die Fahrzeugwerke dazu. Auf die Frage, ob VW auf eine Werkschließung verzichten könne, sagte Schäfer: „Wir sehen das aktuell nicht.“ Auch die vom Unternehmen angedrohten Kündigungen schließt Schäfer nicht aus.

Der Stellenabbau „über die demografische Kurve und mit den bisherigen Instrumenten wie Altersteilzeit und Aufhebungsangeboten wird nicht reichen“, sagte er. „Das würde schlicht zu lange dauern.“ Bei der Restrukturierung der Marke denke er an einen Zeitraum von drei oder vier Jahren.

Der Forderung der IG Metall nach Gehaltskürzungen im Management stimmte Schäfer zu. „Wenn es eine Vereinbarung in den Tarifverhandlungen gibt, dann gehört es für mich dazu, dass Vorstand und Management einen Beitrag leisten“, sagte er. Bereits seit Januar sei das Fixgehalt des Vorstands um fünf Prozent reduziert, das Management verzichte außerdem auf einen Inflationsausgleich von 1.000 Euro und 3,5 Prozent Gehaltserhöhung.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Volkswagen-Werk (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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8 Kommentare

  1. Markus
    23. November 2024 um 14.37 — Antworten

    Das Fixgehalt, klar doch. Wen wollen die verarschen? Streicht sämtliche Boni und Prämien! DAS tut dann weh. Dafür, dass der Wasserkopf die aktuelle Schieflage allein verursacht haben müssten die eigentlich noch Geld mitbringen.

  2. W. Lorenzen-Pranger
    23. November 2024 um 16.48 — Antworten

    „Wir“ suchen Fachkräfte überall – und finden zu wenig, auch weil sich Menschen aus anderen Ländern ja kaum hertrauen können. Wenn jetzt so viele Arbeitskräfte mit handwerklichem Hintergrund bei VW, Bosch, Audi usw. freigesetzt werden, ist doch das Problem doch zum Teil gelöst. Was soll das Gejammer? Bisher überforderte Ingenieure kann man doch als Helfer mitlaufen lassen – Geduld, dann wird das wird schon klappen.
    Über die, die sich für Planer und Manager halten, schreib ich mal besser nix.

    • Markus
      24. November 2024 um 11.34 — Antworten

      Der Blödsinn wird auch in der x-ten Wiederholung nicht richtig. Es gibt keinen Fachkräftemangel!
      Dafür gibt es einen Porschemangel. Ich suche seit Jahrzehnten einen Porsche, fabrikneu versteht sich, min. 500kW, Vmax min. 300km/h, unter 10.000 €. Nichts zu finden! Wie haben eindeutig einen Porschemangel.
      Kurz: wenn man Fachkräfte anständig bezahlt und auch behandelt hat man keinerlei Probleme, diese zu finden und zu halten. Für Mindestlohn und in schlechtem Arbeitklima wird das eher nichts.

      • W. Lorenzen-Pranger
        24. November 2024 um 15.04 — Antworten

        Welche ausgebildete Fachkraft bekommt denn wo den Mindestlohn? Haben sie mal ein Beispiel?

        • Markus
          24. November 2024 um 23.43 — Antworten

          Einfach mal auf den Arbeitsmarkt gucken, was gesucht wird (soll alles können, max. 25 Jahre alt mit 20 Jahren Berufserfahrung), geboten wird nichts bzw. das absolute Minimum.
          Ist aber nichts neues, eine (inzwischen nicht mehr existente) Oldenburger Firma wollte Mitte der 90er gerne einen staatlich geprüften Techniker haben und bot ein Witzgehalt, bei dem netto 1600,- DM übrig geblieben wären. Gekrönt von einer nach oben offenen Arbeitszeitskala, natürlich wurden Überstunden nicht vergütet.
          Heute ist das nicht viel anders, speziell im ach so jammerndem Handwerk. Klar soll man sich als Dachdecker den Rücken krummarbeiten, aber was selbst ein Geselle mit 10 Jahren Berufserfahrung nach Hause bringt ist ein lauer Witz, mit dem man eine Familie nicht ernähren kann. Wenn dann mit Mitte 50 der Körper nicht mehr mitmacht wird man kurzerhand ersetzt. Bei solchen Firmen gewinnt nur der Chef und selbst die inTeilzeit im Büro mitarbeitende Ehefrau desselben bekommt mehr Gehalt als besagter Geselle.

          • W. Lorenzen-Pranger
            25. November 2024 um 4.19

            Ich kenne Handwerker, die verdienen fast so viel wie ein Arzt. Und nun?

  3. Manfred Murdfield
    25. November 2024 um 10.43 — Antworten

    Das liest sich doch etwas rumpelig. Ein Mensch mit abgeschlossener Berufsausbildung, der/die keinen Tariflohn, sondern nur den Mindestlohn bekommt, das sollte doch die Ausnahme sein. Da jedoch, wo mit Subunternehmern und ausländischen Arbeitskräften gearbeitet wird, z.B. bei der Spargelernte oder der fleischverarbeitenden Industrie, gibt es sicherlich noch Verbesserungsmöglichkeiten. Nicht zuletzt deshalb hat die Ampel versucht, das Tariftreuegesetz durchzubringen. Die CDU will das nicht. Warum also wählen Menschen, die zu niedrig bezahlt werden, diese Partei? Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Schlachter selber.

    • Markus
      26. November 2024 um 15.03 — Antworten

      Inzwischen wird das auch schwieriger, als es noch mehr Bewerber als offene Stellen gab war das leider normal. In besagter Firma (straschu Leiterplatten) war man mit 1600,- DM netto schon Besserverdiener, die Un- bzw. angelernten Kollegen waren noch schlechter dran. Die grösste Frechheit gab es damals in meiner Ausbildung (2. Hälfte 80er). Uns wurde in einer Mitarbeiterversammlung erzählt, wie schlecht es der Firma doch ginge und dass es dieses Jahr weder Gehaltserhöhungen noch andere Gratifikationen geben würde. Sechs Wochen später bekamen die drei „höchsten“ Chefs einen neuen, grösseren Firmenwagen. Ja ne, is klar.
      A propos Ausbildung: es ging mit extrem grosszügigen 300,- DM im Monat los.

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