Von der Leyen mahnt trotz Coronakrise zum Klimaschutz
Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) mahnt die EU-Regierungschefs trotz Coronakrise zum Klimaschutz. „Europa ist bei diesem Thema in einer Pole-Position, und der Rest der Welt wird nachziehen müssen“, sagte von der Leyen der Wochenzeitung „Die Zeit“. Diesen strategischen Vorteil im Klimaschutz dürfe man „auf keinen Fall“ aufgeben.
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Ökologie und Ökonomie könnten sich ergänzen, so von der Leyen weiter. „Stillstand ist keine Lösung. Wenn jetzt keine Flugzeuge mehr fliegen oder keine Autos mehr fahren, halten wir das nicht lange durch als Volkswirtschaft.“ Die Antwort müsse sein, zum Beispiel durch neue CO2-freie Treibstoffe Wachstum und Klimaschutz „miteinander zu versöhnen“. Die EU-Kommissionspräsidentin bleibt auch in Zeiten von Corona optimistisch: „Diese Krise ist auch eine gewaltige Chance.“ Man habe derzeit die Möglichkeit, Milliarden in Unternehmen und Infrastruktur zu investieren. „Warum dann nicht gleich in klimafreundliche Projekte, die der nächsten Generation helfen?“, so von der Leyen. Wirtschaftsvertreter äußern sich hingegen skeptisch. „Zwischenziele bis 2030“ müssten an die veränderten wirtschaftlichen Möglichkeiten angepasst werden, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Holger Lösch, der Wochenzeitung. Auch die Lobbyorganisation Business Europe kritisiert die Haltung der EU-Kommissionspräsidentin. Der Green Deal müsse „mehr denn je von einem realisierbaren Wirtschaftsplan begleitet werden, wenn wir wollen, dass Europa stärker als zuvor aus dieser Krise herauskommt“, teilte die Lobbyorganisation der „Zeit“ mit.
Foto: Ursula von der Leyen, über dts Nachrichtenagentur
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„Der Green Deal müsse „mehr denn je von einem realisierbaren Wirtschaftsplan begleitet werden, wenn wir wollen, dass Europa stärker als zuvor aus dieser Krise herauskommt“, teilte die Lobbyorganisation der „Zeit“ mit.“
„Mancher lernts nie – und dann noch unvollkommen“, pflegte einer meiner alten Lehrer zu sagen. Nicht TROTZ der Pandemie, sondern WEGEN der Pandemie muß der Klimaschutz intensiv voran getrieben werden. Der Zusammenhang ist nachgewiesen, die WHO hat schon lange gewarnt, Wissenschaftler aus aller Welt weisen seit mindestens zwanzig Jahren auf den Zusammenhang von neuen Seuchen und Klimawandel hin – und wer weiß, was als nächstes kommt? Möglicherweise ist „Corona“ nur ein harmloser Vorgeschmack? (Hoffentlich nicht!)
Wie können Leute wie Holger Lösch oder das Management von Business Europe so uninformiert sein, daß sie das immer noch nicht mitbekommen haben? Haben die eine Leseschwäche? Da sitzen doch Leute ganz offensichtlich auf Positionen, denen sie nicht einmal im Ansatz gewachsen sind. Vielleicht sollte man denen – nach rund fünfzig Jahren und somit fünfzig Jahre zu spät (!) – mal die „Grenzen des Wachstums“ (Club of Rome) zu lesen geben? Ich fürchte aber, nach dem, was ich immer wieder lese, die sind ganz einfach schlicht zu dämlich, das begreifen…