Verkehrsclub Deutschland pocht auf Rettung des Deutschlandtickets
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für dessen Überlegungen für ein Aus des Deutschlandtickets kritisiert und eine Rettung des Tickets gefordert. „Keine zwei Monate, nachdem die Länder eine Preiserhöhung für das Deutschlandticket beschlossen haben, will Ministerpräsident Söder ihm jetzt den Todesstoß versetzen“, sagte Alexander Kaas Elias, Sprecher für Bahn und ÖPNV beim VCD. „Ein fataler Vorstoß zum Schaden der Verkehrswende und ein Affront für bis zu 13 Millionen Menschen, die mit dem Ticket klimabewusst unterwegs sind.“
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Söders Ankündigung, Bayern wolle die eingesparten Mittel in Bus und Bahn investieren, sei „fadenscheinig“, sagte Kaas Elias. „Aller Voraussicht nach würden sie im allgemeinen Haushalt verschwinden. Zweck der Forderung scheint uns vielmehr zu sein, eines der wenigen erfolgreichen Ampel-Projekte aus Wahlkampfgründen zu sabotieren.“
Um das Deutschlandticket zu retten, müsse der Bundestag es noch vor den kommenden Wahlen langfristig sichern, so der VCD-Sprecher. „Dazu kann er die vorliegende Novelle des Regionalisierungsgesetzes nutzen. Sie erlaubt es, zumindest die übriggebliebenen Mittel aus 2023 in das Ticket zu stecken. Andernfalls droht schon 2025 die nächste Preiserhöhung, weil das Geld für 2024 nicht reicht.“
Der Verkehrsclub sprach sich dafür aus, das Ticket per Gesetz dauerhaft zu etablieren. „Wenn dies nicht geschieht, droht ihm Ende 2025 das Aus“, sagte Kaas Elias. „Eine Bankrotterklärung für die Verkehrspolitik, von der keine Partei profitieren würde – auch nicht die CSU.“
dts Nachrichtenagentur
Foto: Bushaltestelle (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
1 Kommentar
13 Mio. Menschen nutzen das Deutschlandtiket, etwa so viele wie der Freistaat Bayern Einwohner hat.
Eine bessere Steilvorlage kann Markus Söder der SPD und den Grünen kaum geben.
Jeder D-Ticket-Nutzer weiß nun, welche Partei er oder sie auf keinen Fall wählen darf, um das Ticket zu erhalten.
Ich bin sicher, dass dies auch Thema in den Koalitionsverhandlungen nach der Wahl sein wird.