Umweltbundesamt drängt zu mehr Klimaschutzanstrengungen
Dessau-Roßlau (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident des Umweltbundesamts, Dirk Messner, dringt nach der Weltklimakonferenz in Glasgow darauf, in Europa und global schnell Emissionen zu reduzieren. „Die Vision der 1,5 Grad Begrenzung der globalen Erwärmung lebt noch, aber ihr Puls ist schwach“, sagte Messner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).
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Mit den Zusagen von Glasgow ließen sich Emissionsreduzierungen bis 2030 um fünf bis sieben Gigatonnen erreichen, gut 20 Gigatonnen wären notwendig, um auf einem Pfad zu 1,5 Grad Erwärmung zu bleiben, so Messner. „Die Klimaschutzanstrengungen müssen also vervielfacht werden.“ Messner zog ein ambivalentes Fazit der Konferenz-Ergebnisse. In Glasgow sei deutlich geworden, dass es ein neues Leitbild gibt, an dem immer mehr Länder, Unternehmen, Städte, freiwillige Allianzen, internationale Organisationen sich ausrichten würden: „Wir müssen bis 2050 eine klimaneutrale Weltwirtschaft aufbauen. Das fossile Zeitalter hat keine Zukunft.“
Vor den Klimaverhandlungen von Paris 2015 habe sich die Welt auf einem Pfad zu 3 bis 4 Grad Erwärmung befunden, berücksichtige man die Zusagen von Glasgow, bewege man sich nun in einem 2 bis 2,8 Grad Erwärmungskorridor. Die weltweiten Anstrengungen und Umsetzungen im Klimaschutz müssten sich aber in dieser Dekade vervielfachen, um deutlich unter zwei Grad Erwärmung zu bleiben, sagte Messner. Die Sorge von Greta Thunberg, dass man scheitern könnte, und die Hoffnungen vieler Klimaverhandler in Glasgow, „dass jetzt endlich Dynamiken entstehen, die zu drastischen Reduzierungen der Emissionen in den 2020er-Jahren führen könnten“, seien gleichermaßen gerechtfertigt.
Europa solle nach Meinung des UBA-Präsidenten im Klimaschutz weltweit noch aktiver werden. „Der European `Green Deal` zielt bisher vor allem nach innen, doch er sollte durch eine wirkungsvolle europäische Klimaaußenpolitik ergänzt werden“, sagte Messner den Funke-Zeitungen. Die Unterstützung Südafrikas beim Ausstieg aus der Kohle durch Deutschland sei ein vielversprechender Start.
Foto: Umweltbundesamt, über dts Nachrichtenagentur
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