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Statistiker rechnen mit Preisrückgang um bis zu 1,6 Prozent

Supermarkt mit Corona-Hinweis, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die vom Bundeskabinett beschlossenen Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie werden sich nach Ansicht des Statistischen Bundesamtes deutlich auf die Verbraucherpreise auswirken. Allein die Mehrwertsteuersenkung von 19 Prozent auf 16 Prozent und von 7 Prozent auf 5 Prozent werde – bei vollständiger Weitergabe an die Verbraucher – einen Rückgang der Verbraucherpreise um rein rechnerisch 1,6 Prozent verursachen. Rund 70 Prozent der im Warenkorb der Verbraucherpreisstatistik enthaltenen Güter sind mit dem vollen Steuersatz (19 Prozent) oder dem ermäßigten Steuersatz (7 Prozent) behaftet.

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Dagegen sind rund 30 Prozent der Güter von der Mehrwertsteuerpflicht befreit. Wohnungsmieten, die einen hohen Anteil an den Verbrauchsausgaben haben, sind beispielsweise nicht betroffen. Im Rahmen der letzten Änderungen der Mehrwertsteuersätze im Januar 2020 wurde der Mehrwertsteuersatz für Bahnfahrkarten im Fernverkehr, für E-Books und für Hygieneprodukte wie Tampons von 19 Prozent auf 7 Prozent abgesenkt. Die Auswirkungen auf die Entwicklung der Verbraucherpreise fielen – wie bereits in der Vergangenheit – unterschiedlich aus. So gingen zum Beispiel die Preise für Hygieneprodukte schon im Vorfeld der Steuersenkung zurück. Die Preise für Bahnfahrkarten für den Fernverkehr sanken im Januar 2020 um 10 Prozent. Inwieweit die für Juli angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer an die Verbraucher weitergeben wird, ist derzeit noch unklar, da eine vollständige Weitergabe nicht gesetzlich verordnet ist. Auch sind die tatsächlichen Auswirkungen auf die Inflationsrate nur schwer abschätzbar, da die Preisentwicklung insgesamt auch von vielen anderen Effekten bestimmt wird.

Foto: Supermarkt mit Corona-Hinweis, über dts Nachrichtenagentur

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