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SPD kritisiert EU-Führerscheinvorschlag als Altersdiskriminierung

Senioren, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der Debatte um regelmäßige Fahrtauglichkeitstests für Senioren hat der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Udo Schiefner, vor einer pauschalen Benachteiligung Älterer gewarnt. „Wir müssen sehr genau abwägen, wo die Vorteile und wo die Nachteile liegen“, sagte der SPD-Politiker der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe).

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Es dürfe bei der Umsetzung keine Diskriminierung entstehen. Nach einem Vorschlag der EU-Kommission soll die Gültigkeit der Führerscheine europaweit generell auf 15 Jahre vereinheitlicht werden, für Autofahrer ab 70 Jahren auf fünf Jahre. Damit sollten die Behörden die Möglichkeit bekommen, bei Zweifeln an der Fahrtüchtigkeit medizinische Untersuchungen anordnen zu können. Auch eine Selbsteinschätzung ist im Gespräch. „Ich erwarte vom Verkehrsministerium einen Vorschlag zu einer gangbaren und wasserdichten Regelung, die wir dann im Ausschuss intensiv erörtern werden“, so Schiefner. Er verwies darauf, dass unterschiedlichste Ereignisse und Entwicklungen zum Verlust der Fahrtüchtigkeit führen könnten und dies nicht unbedingt mit dem Alter zusammenhängen müsse.

Foto: Senioren, über dts Nachrichtenagentur

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7 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    9. März 2023 um 2.51 — Antworten

    Die Haltung der SPD ist für mich (75) nicht nachvollziehbar. Ich wäre wegen altersbedingter Einschränkungen ein Risikofahrer. Wie oft liest man, daß Ältere Pedale verwechselt haben oder Verkehrsschilder übersehen? Für mich sind die Geschwindigkeiten eines Fahrrades gerade richtig und den Reflexen angemessen. Fahrtests alle fünf Jahre sind viel zu selten, die müßten schon jährlich sein.

    • Markus
      10. März 2023 um 15.28 — Antworten

      Gestaffelt: ab 50 alle 5 Jahre, ab 60 alle 2 Jahre, ab 70 jährlich?

      • W. Lorenzen-Pranger
        11. März 2023 um 12.36 — Antworten

        Sehr kluger Vorschlag!

  2. Sauerländer
    11. März 2023 um 20.13 — Antworten

    Die EU sollte sich um wichtige Angelegenheiten kümmern, und die 🚘 Autofahrer nicht aufs Korn nehmen.
    Jeder hatte für die Fahrerlaubnis lange Sparen und Büffel müssen. Haben diese Leute soviel Langeweile?
    Na ja ,bei den Bezügen und eigenem Fahrer mit Staatlich finanzierten Auto,bräuchte ich mir auch keine Gedanken machen.
    Eure
    Petra Sauerländer

    • W. Lorenzen-Pranger
      14. März 2023 um 17.45 — Antworten

      Wie oft haben wir mittlerweile erlebt, daß ein Auto als Waffe mißbraucht wurde – oder wie eine wirkte? Ich weiß ja nicht, was sie so fahren, mich hat so ein Opa unter Mißachtung sämtlicher Verkehrsregeln fast mal „auf die Hörner genommen“ – und das. obwohl so ein Lastenrad nun nicht gerade klein ist. Ich bin selbst auch nicht gerade der Jüngste und weiß sehr genau, ab wann man Einschränkungen erwarten darf. Nur fahren diese Leute oft genug nicht nach ihren verbliebenen Fähigkeiten und überschätzen sich maßlos. Ich finde Tests genau richtig, jeder professionelle Fahrer muß sich denen auch unterziehen.

    • W. Lorenzen-Pranger
      14. März 2023 um 17.56 — Antworten

      Wie zum Hohn – heute hat in Cloppenburg ein über achtzigjähriger Autofahrer ein Kleinkind schwerst verletzt. Noch Fragen?

    • Markus
      17. März 2023 um 0.09 — Antworten

      Leider lassen die Fähigkeiten mit dem Alter nach. Die Augen werden schlechter, das Gehör ebenso, die Reaktionszeit wird länger, der Schulterblick fällt immer schwerer etc. Und das ganze geht schleichend, wird also von den Betroffenen selbst nicht bemerkt. Diese meinen, so gut wie mit 25 fahren und reagieren zu können.
      Um nicht zu einer Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer zu werden sind solche Tests ab einem gewissen Alter zwingend notwendig. Mein eigener Vater (Baujahr 38) hat auch lange gebraucht, bis er es eingesehen hat. Er konnte seinen Kopf kaum noch drehen und hat dadurch fast einen schweren Unfall verursacht. Meine Mutter (selbes Baujahr) hat ihren Führerschein schon vor einiger Zeit freiwillig abgegeben.

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