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Scholz fordert „Schulterschluss zwischen Politik und Kultur“

Terminplan mit abgesagten und verschobenen Kulturveranstaltungen, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesfinanzminister Olaf Scholz will dem in der Corona-Pandemie entstandenen „Vertrauensverlust zwischen Kultur und Politik“ entgegenarbeiten. Das schreibt der SPD-Kanzlerkandidat in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung „Die Zeit“.

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Zusammen mit dem Hamburger Kultursenator Carsten Brosda spricht er sich dafür aus, mit einer neuen Grundsätzlichkeit den offenen Dialog zwischen Politik und Kultur zu fördern, der eine „zentrale Voraussetzung“ dafür sei, dass „politisches und gesellschaftliches Gestalten“ gelingen könne. Man biete Künstlern deshalb ein kulturelles Bündnis an, welches „einerseits die unbedingte Freiheit der Kunst und die Vielfalt künstlerischen Arbeitens schützt und andererseits die Strukturen kultureller Produktion sichert“. Als Beispiel für diesen „Schulterschluss zwischen Politik und Kultur, zwischen Macht und Geist“ nennen die beiden SPD-Politiker Demokratie-Werbeclips unter dem Titel „We the People“, die US-Künstler gemeinsam mit Barack und Michelle Obama produziert haben. Außerdem werde man sich darum kümmern, dass der Sozialstaat um eine Möglichkeit der solidarischen Versicherung gegen Einnahmeausfälle gerade von Künstlern und Kreativen ergänzt werde.

Nach der Wahl sei ein bundesweites Kulturplenum geplant: Zwischen Kultur und Politik dürfe „niemals Sprachlosigkeit herrschen“, so Scholz und Brosda.

Foto: Terminplan mit abgesagten und verschobenen Kulturveranstaltungen, über dts Nachrichtenagentur

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4 Kommentare

  1. Juergen Jansen
    13. September 2021 um 8.48 — Antworten

    Es gibt zwei, und nur diese zwei Wege, an das Geld anderer Menschen zu kommen: Entweder diese geben es einem freiwillig. Oder man holt es sich von diesen, ohne sie zu fragen – unmittelbar oder über den Staat als Mittelsmann.

    Warum denkt die SPD kurz vor der Wahl daran, mir für eine besondere Subvention für Künstler in die Tasche zu greifen, aber nicht für andere, die unter Corona litten? Gastronomen, Reiseangestellte usw. haben nicht nur gemein, dass dass die Politik an keine Sonder-Beute für diese denkt; sie haben auch gemein, dass sie wenig Einfluss auf gesellschaftliche Meinungen haben.

    Sollte dieser Plan wahr werden, möchte ich gerne wissen, welche Künstler sich von der Politik abhängig machen; ich denke darauf hätte ich einen Anspuch, wenn diese mir schon mein Geld gegen meinen Willen nehmen.

    • W. Lorenzen-Pranger
      13. September 2021 um 11.56 — Antworten

      >>Warum denkt die SPD kurz vor der Wahl daran, mir für eine besondere Subvention für Künstler in die Tasche zu greifen, aber nicht für andere, die unter Corona litten?<<

      Ganz einfach. Firmen, die Betriebskosten nachweisen können (Gastronomie), haben ja bereits Anträge auf Hilfen stellen können. Künstler haben solche Betriebskosten in aller Regel nicht – und die eigene Wohnung zählt nun mal nicht dazu, auch nicht, wenn dort geprobt, gemalt, geschrieben usw. wird. Also sind die Künstler mehrheitlich aus dem System gefallen und bekamen, außer gelegentlich auch noch Ärger, wenn sie trotzdem versuchten an Geld zu kommen, nichts. Das "Entschädigungs-System" der Bundesregierung (unionsgeführt) war, so könnte man meinen, geradezu darauf angelegt, bestimmte Kreise in die Falle zu locken, wird man doch so kritische Stimmen erstmal los.
      Übrigens: Die von ihnen auch genannte Reisebranche hat ja Geld bekommen, die "tui" sogar im Milliarden-Bereich – die Lufthansa auch. Wenn die das nicht bis in die einzelnen Reisebüros und auch deren Mitarbeiter weiter gebeben haben sollten, ist das nicht das Problem der Regierung sondern das der Managements dieser, wie etwa "tui", völlig überflüssigen weil inhaltsleeren Luxus-Betriebe. (tui gleich KdF "modern"?)
      Was mit Gesellschaften passiert, die Kunst und Künstler deckeln, unterdrücken oder ähnliches, können sie ja mal im Internet herausfinden – unter Titeln wie "Kunst im "dritten Reich", Kunst und Künstler in China, Künstler in der DDR oder ähnliche Suchanfragen bieten sich da an. "Röhrende HIrsche", Heidelandschaften oder naturalistisches Abmalen haben eben nichts mehr mit Kunst zu tun, sie sind nur noch kunsthandwerkliche Dekoration. Sozusagen ein Schritt vor "Malen nach Zahlen".
      "Die Malerei ist nicht dazu da, eure Appartements zu schmücken" sagt z.B. ein Picasso so schön – und der, in der Grundkomposition oft aus klassischen Vorlagen abgekupferte, Schlager ist eben auch nur ein in der Melodie "vereinfachtes", also verarmtes Produkt der bestenfalls mäßigen Handwerks, (James Last, André Rieu und andere haben geradezu ein Markenzeichen draus gemacht. Schlagwort "Milchbrei für die Ohren") Mit der zusätzlichen Text-Methode "reim dich oder ich freß dich". (Und auch das wird noch von einem zum anderen wieder und wieder kopiert, die "Urheberrechts-Prozesse" — Ralph Siegel z.B.— beweisen es immer mal wieder.)
      Das Abkupfern zieht sich übrigens durch alle Zeiten und, in diesem Fall, "Musikstile",wie man hier sehr "schön" erkennt: https://www.youtube.com/watch?v=yO7M3izIdKA&list=RDyO7M3izIdKA&start_radio=1 Immerhin sagt der Produzent hier immerhin im Text, wo die Weisheit herkommt. Na denn, viel Spaß. 🙂

    • W. Lorenzen-Pranger
      14. September 2021 um 18.40 — Antworten

      Ich hatte auf diesen Beitrag sehr sachlich und differenziert – und auch im Schluß etwas humorvoll – geantwortet. Merkwürdig, daß die Redaktion hier blockiert – aber bitte. Jeder muß eben wissen, wo er stehen will. 🙂

  2. Britta
    13. September 2021 um 9.08 — Antworten

    Wahnsinn! Genau wie in der DDR. Fehlt nur noch, das in der Oper die Plakate und Transparente für die Demonstration in Auftrag gegeben werden. Im Keller der Staatsoper unter den Linden lagern noch die alten. Vielleicht taugen die ja noch. Wir laufen geradewegs in eine DDR 2.0

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