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Politologen rechnen bei Neuwahl in Thüringen mit AfD-Stimmenzuwachs

Alternative für Deutschland (AfD), über dts Nachrichtenagentur

Erfurt (dts Nachrichtenagentur) – Nach Einschätzung von Politikwissenschaftlern spielt eine mögliche Neuwahl in Thüringen der AfD in die Hände. „Nach dem jetzigen Tohuwabohu, das vielfältige Nachweise politischer Inkompetenz in Handeln und Verantwortung in sich birgt, ist die Gefahr nicht von der Hand zu weisen, dass die AfD davon profitieren wird“, sagte der Passauer Politikprofessor Heinrich Oberreuter dem „Handelsblatt“. Gleichwohl seien Neuwahlen „jetzt der konkurrenzlose Ausweg.“

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Auch der Berliner Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer rechnet mit Stimmenzugewinnen für die AfD. „Sollte es vorgezogene Neuwahlen geben, dann wird die AfD – wie sie jetzt schon in einer Pressemitteilung verdeutlichte – die Auflösung des Landtags als `Kniefall vor Merkels Politbüro-Befehl` und `Verachtung demokratischer Prinzipien` brandmarken und sich als Opfer eines Anti-AfD-Kartells der Altparteien hinstellen“, sagte Niedermayer der Zeitung. Da es viele Leute geben werde, „die argumentieren, die Ministerpräsidentenwahl sei eine normale demokratische Wahl gewesen, deren Ergebnis man zu respektieren habe, kann das der AfD bei Neuwahlen durchaus nützen“, so der Politologe weiter. Ähnlich äußerte sich der Mainzer Politikwissenschaftler Kai Arzheimer: Das Unverständnis und die Empörung über das Verhalten von FDP und CDU innerhalb und außerhalb des Freistaates sei so groß, „dass beide Parteien bei Neuwahlen sicher mit weiteren Einbußen rechnen müssten“, sagte Arzheimer dem „Handelsblatt“. „Dass die AfD möglicherweise nochmals etwas besser abschneidet, ist nicht auszuschließen, von weiteren großen Zugewinnen würde ich aber nicht ausgehen“, so der Politologe weiter.

Foto: Alternative für Deutschland (AfD), über dts Nachrichtenagentur

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3 Kommentare

  1. obo
    7. Februar 2020 um 12.15 — Antworten

    Und ja, ich hoffe, daß die AfD,bei einer Neuwahl noch besser abschneiden wird, als bei der letzten Wahl.Denn selbst der letzte blinde Wähler muß inzwischen die Realität erkennen, was für Merkel und deren Stiefellecker,der Begriff Dmokratie bedeutet.Man muß die Wahl zum Ministerpräsidenten rückgängig machen:Diese Demokratieverständniss muß man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen. Das ist wie ein Wof im Schfspelz,oder besser eine Demokratie unter dem Deckmantel einer Meinungsdiktatur.Also man soll die Wahl so lange veranstalten, bis es den Altparteien nutzt.Ich fass es nicht und wer jetzt noch die schwarz-rot-rot-grünen Altparteien wählt, macht sich letztendlich mitschuldig, daß man die Demokratie dermaßen mit Füßen tritt.. Jetzt bin ich mal gespannt, ob man das so druckt. Aber eine Meinung zu haben,ist eben auch Demokratie.

  2. W. Lorenzen-Pranger
    7. Februar 2020 um 12.59 — Antworten

    >Das Unverständnis und die Empörung über das Verhalten von FDP und CDU innerhalb und außerhalb des Freistaates sei so groß, „dass beide Parteien bei Neuwahlen sicher mit weiteren Einbußen rechnen müssten“, sagte Arzheimer dem „Handelsblatt“. „Dass die AfD möglicherweise nochmals etwas besser abschneidet, ist nicht auszuschließen, von weiteren großen Zugewinnen würde ich aber nicht ausgehen“, so der Politologe weiter.<

    Was ganz sicher richtig ist, ist, daß FDP und CDU den größtmöglichen politischen Schaden in Thüringen angerichtet haben. Nach allen Indizien, die man heute als sich informierender Bürger kennen kann, haben sie das auch noch wissentlich getan – und der Versuch dieser "bürgerlichen Parteien", sich den Staat zur Beute zu machen ist ja wahrhaft alles andere als neu.
    https://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/thueringen.htm

    • W. Lorenzen-Pranger
      7. Februar 2020 um 13.37 — Antworten

      Schlagzeile der FR gerade (07. 02. 2020 / 13.37): „Thüringen-Wahl: CDU-Chef Mohring stellte AKK Rücktritt in Aussicht – um dann zurückzurudern“

      Kein Schaden ist so groß, daß man ihn nicht noch viel größer machen kann…

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