Nachrichten

Lindner nennt steuerfreie Einmalzahlungen „kaum finanzierbar“

Einkommensteuer, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat skeptisch auf den Vorstoß von Kanzler Olaf Scholz (SPD) reagiert, den Arbeitgebern steuerfreie Einmalzahlungen zu ermöglichen. Die Verantwortung für angemessene Löhne und Gehälter liege bei den Arbeitgebern und Gewerkschaften, sagte er dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe).

Anzeige

„Sie kann nicht vom Staat übernommen werden.“ Steuerliche Maßnahmen bei Einmalzahlungen und bei der kalten Progression gehörten zu den Instrumenten, über die die Bundesregierung berate. „Aber insbesondere wo Unternehmen hohe Gewinne machen, ist eine Subventionierung dieser Arbeitgeber durch den Staat nicht angezeigt“, so Lindner. Deshalb könne der steuerfreie Corona-Bonus bei der Bekämpfung der Inflation nun kein Vorbild sein.

„Seine unkonditionierte Ausdehnung auf die gesamte Wirtschaft wäre für den Bund und die Länder zudem kaum finanzierbar“, sagte der Finanzminister. Scholz will am 4. Juli in einer „konzertierten Aktion“ zusammen mit Spitzenvertretern der Arbeitnehmer und Arbeitgeber darüber beraten, wie die Preisentwicklung in den Griff zu bekommen ist. „Für die konzertierte Aktion werden wir gezielte Instrumente entwickeln müssen, um die Inflation zu bekämpfen und damit den Kostendruck für die Menschen zu reduzieren“, sagte Lindner. Eine Lohn-Preis-Spirale müsse verhindert werden, denn sie treibe die Inflation weiter an.

Foto: Einkommensteuer, über dts Nachrichtenagentur

Vorheriger Artikel

Niedersachsen fordert Hilfen des Bundes beim Energiesparen

Nächster Artikel

Bundesregierung will ausländische Helfer an Flughäfen einsetzen

1 Kommentar

  1. Manfred Murdfield
    26. Juni 2022 um 14.37 — Antworten

    Es wäre von Vorteil, wenn Herr Lindner die Firmen, die derzeit „hohe Gewinne“, also die Kriegs- und Krisenprofite machen, mal benennen würde. Offenbar ist ihm das ja bekannt. Vielleicht kann er sich dann auch dafür einsetzen, dass künstliche Verknappung und Hortung von Waren zwecks Preissteigerung nicht den marktwirtschaftlichen Vorstellungen der FDP entsprechen. Bekanntermassen sucht z.B. der Hamburger Hafen nach Lagerplatz und die Containerschiffe auf See haben es auch nicht eilig. Da hilft eben auch keine demokratische Absegnung. Geld regiert die Welt.

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.