Nachrichten

Künast freut sich auf Leben nach der Politik

Renate Künast (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Die frühere Agrarministerin Renate Künast freut sich auf ihr neues Leben nach der Politik. Die 68-jährige Grünen-Politikerin hatte kürzlich mitgeteilt, nach über 20 Jahren im Bundestag nicht wieder kandidieren zu wollen. Seitdem sie ihren Abschied angekündigt habe, spüre sie: „Das Leben fühlt sich anders an, die Anspannung lässt nach. Das ist ein gutes Gefühl“, sagte sie dem „Spiegel“.

Anzeige

Im Bundestagswahljahr 2025 werde sie 70 Jahre alt und habe „einfach keine Lust mehr auf eine 80-Stunden-Woche mit vielen Sitzungen und Bürokratie“. Sie sehne sich danach, „mal Zeit zu haben, genug zu schlafen, zu reisen, zu kochen oder mal gar nichts zu tun“.

Zwischendurch seien ihr zwar immer wieder Zweifel an ihrer Entscheidung gekommen, da man in herausfordernden Zeiten lebe. Aber es sei richtig, jetzt einen Schlussstrich zu ziehen. „Mal sehen, wie es sich dann anfühlt. Ich werde mir die Politik abtrainieren müssen wie ein Hochleistungssportler. Kann ich damit umgehen, dass mich kein Schwein mehr anruft?“

Ihr Traum sei es, wie einst im Studium, sechs Wochen lang wirklich ausgeruht in den Urlaub zu fahren. „Mit meinem Mann vielleicht durch Italien zu reisen, hier und da sich ein wenig treiben zu lassen und am Ende einfach zu schauen, wo ich in meinem künftigen Leben landen werde, ob meine Erfahrung gefragt ist.“

Zu ihren Zukunftsplänen sagte die Juristin: „Vielleicht mache ich auch etwas ganz Neues, werde etwa Lesepatin für Schulkinder. Der Einsatz für die Demokratie und Ernährungssicherung wird aber bleiben.“

Künast ist seit mehr als 40 Jahren bei den Grünen aktiv, von 2001 bis 2005 war sie Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, von 2005 bis 2013 Co-Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Renate Künast (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Vorheriger Artikel

Kritik an Scholz von SPD-Wahlkämpfern im Osten

Nächster Artikel

Umfrage: Generation Z glaubt nicht an Aufstieg durch Arbeit

5 Kommentare

  1. Markus
    28. Juli 2024 um 20.58 — Antworten

    Nach zwanzig Jahren Bundestag hat man ja auch die FInanzen für sechs Wochen Urlaub. Im Gegensatz zu manchem Arbeitnehmer, der sich mit Bad Balkonien (so vorhanden) oder einfach dem Baggersee begnügen muss.

    • Manfred Murdfield
      29. Juli 2024 um 14.33 — Antworten

      Nun, da kommen auch noch ein paar Jährchen im Berliner Abgeordnetenhaus dazu. Aber es werden auch so manche im grünen Spektrum von Spenden profitiert haben. Zumindest früher mussten Grüne von ihren parteibedingten Einkünften einiges abgeben. Aber der Versorgungsanspruch bleibt natürlich.

  2. Lotte
    30. Juli 2024 um 10.06 — Antworten

    Frau Künast hat als niedersächsische Landwirtschaftsministerin z. B. einiges zum Tierwohl unserer“Nutztiere“ beigetragen. Dafür hat sie meinen Respekt. 70- 80 Stunden- Woche…. das machen nicht viele Arbeitnehmer. Also, was soll immer dieser Neid. Ich wünsche ihr einen guten Einstieg in die wohlverdiente Rente.

    • Manfred Murdfield
      31. Juli 2024 um 10.08 — Antworten

      Renate Künast war ja wohl eher Bundeslandwirtschaftsministerin, nicht in Niedersachsen.

      • Lotte
        31. Juli 2024 um 13.05 — Antworten

        Oha, wie peinlich! Natürlich war sie Bundeslandwirtschaftministerin.

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.