Kiews Bürgermeister Klitschko beklagt Zögern bei Waffenlieferungen
Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, kritisiert die Haltung der Bundesregierung im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland. Deutschland zögere, „uns mit Abwehrwaffen zu beliefern, aus Angst, Putin weiter provozieren zu können“, sagte er der „Bild“ (Freitagausgabe).
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„Diese Position ist schwer zu verstehen.“ Die Verhandlungen zwischen den USA und Russland über die Sicherheit der Ukraine ohne direkte Beteiligung der Ukraine seien „wie ein Schlag ins Gesicht“, so Klitschko. „Wir sind sehr besorgt über eine weitere russische Aggression gegen unser Land und diskutieren seit Monaten über Krieg und Frieden, aber die Ukraine ist nicht am Tisch internationaler Verhandlungen. Wie kann das sein?“ Das Fehlen moderner Verteidigungswaffen könne Putin sogar zu mehr Aggressionen gegen die Ukraine verleiten. Denn es gelte: „Die russische Regierung, der russische Präsident Wladimir Putin, nutzt jede Schwäche des Westens aus.“ Wenn die USA und Europa ihm erlaubten, die Ukraine anzugreifen, werde er nicht vor der Ukraine Halt machen. „Dann wird Putin sein Augenmerk auf die baltischen Staaten richten. Und wenn er von seinem Wunsch spricht, das Sowjetimperium zurückzugeben, dann schließt das auch die ehemalige DDR ein. Daher sollte die Kriegsdrohung gegen die Ukraine jeden Deutschen alarmieren. Putin hat schließlich nie verschwiegen, dass er den Zusammenbruch der UdSSR als politische Tragödie für Russland betrachtete.“ Jetzt sei die Ukraine gezwungen, ihre Existenz zu verteidigen. Die FDP zeigte sich offen für die Lieferung von Defensivwaffen an die Ukraine. Wenn Russland nach den Invasionen in Georgien, der Ostukraine und auf der Krim durch ein massiven Truppenaufmarsch die Ukraine in ihrer Existenz bedrohe, „dann müssen wir zumindest über die Unterstützung durch defensive Hilfsmittel reden“, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Marcus Faber, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben). „Denkbar sind etwa Helme, Schutzwesten oder Drohnenabwehrsysteme.“ Ein früher Ausschluss von Optionen mache rücksichtsloses Verhalten durch Russlands Staatspräsident Wladimir Putin gegen die unterlegene Ukraine nur wahrscheinlicher. „Denkverbote darf es bei der Unterstützung der Verteidigung eines demokratischen Staates nicht geben“, sagte Faber.
Die Bundesregierung lehnt Waffenlieferungen an die Ukraine bislang ab. Lediglich Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat Sympathien dafür erkennen lassen. Auch die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), hatte Waffenlieferungen abgelehnt.
Foto: Vitali Klitschko, über dts Nachrichtenagentur
1 Kommentar
Guten Tag,
ich bin sehr beunruigt über die Situation in der Ukraine, ich bin keine Politikerin aber eine Russlandsdeutsche die seit 1977 in Deutschland lebt, bin Dolmetscherin für die russische Sprache, aktiv bis 2017 für Gerichte und Polizei, war viel in Russland als Reiseleiterin unterwegs, auch in der Ukraine, das letzte Mal 1998 und war schon damals sehr empört, wie die Menschen, d.h. Ukrainer mit Russen umgingen. Ich verstehe, jede Nationalität möchte über ihr Land bestimmen und besitzen. Ukrainer müssen mit Putin klar kommen, sie sind auch Slaven und gehören zur Russland! Herr Klitschko ist hier im Westen groß geworden und er möchte sich gerne von Russland abnabeln und träumt von der EU und dadurch wurden diese ganzen Unruhen in die Wege geleitet….sehr schlimm was da abgelaufen ist,… schon vor vielen Jahren, diesen Platz Maidan,.. vergesse ich nie.
Der kalte Krieg ist vorprogrammiert… mal wieder! für die ganze Welt. Klitschko spricht russisch und muss sich mit Putin an einen Tisch setzen und mein Traum wäre… die Grenzen für ALLE zu öffnen, die Russen möchten keinen Krieg, es müssen mehr Verhandlungen auch von unserer Seite statt finden. Die russische Mentalität muss man verstehen können, die Ukrainer sind mit Russen verheiratet und haben Kinder!, die Russen waren immer für die Ukraine da und dies hat schon Herr Schröder, den ich kennenlernen durfte bei mir im Haus in Lehrte, Hilli übernachtete bei uns im Haus….da waren sie gerade sehr verliebt.
Ich habe auch Respekt vor Herrn Schröder, egal was er dadurch für Vorteile hat oder hatte, er hat unser Land würdig in Russland vertreten.
Waffen sind kein Weg, von keiner Seite, mit Russen muss man kooperieren und sie verstehen, Frau Merkel hätte die Linie von Schröder weiterführen sollen aber diese ganzen Sanktionen haben auch unsere niedergelassenen Firmen in Russland wieder gehen lassen. Gerade unser Land, wurde von den Russen doch wieder positiv aufgenommen, trotz der ganzen Geschichte, ich war so
stolz. Bitte keine Waffen liefern, sprechen!!!stolz über diesen Frieden. Habe viel erlebt als Deutsche in Kirgisien, bin da groß geworden.
Ich war 20 als ich nach Hannover mit meinen Eltern und zwei Brüdern kam, heute 64.
Mit freundlihen Grüßen
Tatjana Pluta geb.Kelm