Immer mehr Unter-3-Jährige in Kitas

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Immer mehr Kinder unter drei Jahren gehen in die Kindertagesbetreuung. Zum 1. März stieg die Zahl gegenüber dem Vorjahr um rund 28.800 auf insgesamt 838.700 Kinder, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte.
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Damit waren 3,6 Prozent mehr unter Dreijährige in Kindertagesbetreuung als am 1. März 2021. Die Betreuungsquote der Unter-Dreijährigen lag bundesweit bei 35,5 Prozent (2021: 34,4 Prozent). Damit setzte sich der im Jahr 2021 unterbrochene Trend steigender Betreuungsquoten wieder fort. Damals war die Betreuungsquote erstmals seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2006 leicht gesunken, und zwar um 0,6 Prozentpunkte gegenüber dem Jahr 2020 auf 34,4 Prozent.
Dieser bislang einmalige Rückgang hing vermutlich mit der Corona-Pandemie zusammen, die zu einer geringeren Nachfrage nach Betreuungsplätzen und zur Kündigung von Verträgen aufgrund einer Betreuung zuhause geführt haben kann, so die Statistiker. Außerdem verhinderten coronabedingte Einschränkungen bei der Eingewöhnung und bei „Schnuppertagen“ möglicherweise den Abschluss neuer Betreuungsverträge. In den ostdeutschen Bundesländern (einschließlich Berlin) waren zum Stichtag 31. März 2022 durchschnittlich mehr als die Hälfte aller Kinder unter drei Jahren in einer Tagesbetreuung (53,3 Prozent). In Westdeutschland war die Betreuungsquote mit 31,8 Prozent nach wie vor deutlich niedriger als im Osten.
Im Bundesländer-Vergleich hatten Mecklenburg-Vorpommern (58,6 Prozent), Sachsen-Anhalt (58,3 Prozent) und Brandenburg (56,7 Prozent) die höchsten Betreuungsquoten. Unter den westdeutschen Bundesländern erreichte Hamburg mit 49,2 Prozent die höchste Quote, gefolgt von Schleswig-Holstein (36,4 Prozent). Bundesweit am niedrigsten waren die Betreuungsquoten in Baden-Württemberg (29,9 Prozent) und Bremen (30,2 Prozent). Am 1. März 2022 gab es bundesweit rund 59.300 Kindertageseinrichtungen.
Das waren über 800 Einrichtungen oder 1,4 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Die Zahl der dort als pädagogisches Personal oder als Leitungs- und Verwaltungspersonal beschäftigten Personen stieg um 22.700 oder 3,2 Prozent auf rund 730.800. Demgegenüber sank die Zahl der Tagesmütter und -väter um 1.200 oder 2,7 Prozent auf rund 41.900.
Foto: Namensschild in einer Kita, über dts Nachrichtenagentur
2 Kommentare
War da nicht was mit „work-life-balance“? Ich hatte das so verstanden, dass damit mehr Zeit für die Familie bleibt. Aber vielleicht gehören Kinder nicht überall mehr zur Familie, aber ob der Vorteil von staatlicher Betreuung zu besseren Menschen führt, wer weiss das schon. Frag doch mal die Alten, war Einstein in einer Kita? Die Vorteile von Kinderbetreuung in Kitas u.ä. sind wohl etwas verrutscht. In Mecklenburg Vorpommern ist die AfD dabei, stärkste Kraft (durch Freude) zu werden. Da könnte work-life-balance neu definiert werden.
Es geht, heute mehr denn je, um den finanziellen Druck, der auf den Familien lastet. Ist die Obdachlosigkeit erst erreicht, nimmt auch keine normale Kita deren Kinder mehr.