IfW-Präsident erwartet schwere Wirtschaftsrezession

Kiel (dts Nachrichtenagentur) – Die Corona-Krise wird nach Ansicht von Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), die deutsche Wirtschaft in eine schwere Rezession stürzen. „Ich fürchte, diese Rezession wird die Mutter aller Rezessionen“, sagte Felbermayr dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe). Wenn sich die Wirtschaftstätigkeit in Deutschland einen Monat lang halbiere, „kostet das aufs Jahr gesehen vier Prozent Wirtschaftswachstum, bei zwei Monaten schon acht Prozent. Das haben wir in Friedenszeiten noch nie erlebt“, so der IfW-Präsident weiter.
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Die Einreisekontrollen an den Grenzen hält er für einen Fehler. „Es ist eine unterschätzte Gefahr“, sagte Felbermayr. Seit Monaten herrsche die Sorge, dass Vorprodukte aus China in der Produktion in Deutschland ausfallen könnten. „Dabei liefert China nur gut zehn Prozent der Vorleistungen. Mehr als die Hälfte dagegen kommt aus anderen EU-Staaten“, so der Ökonom weiter. Er riet der Bundesregierung, die Grenzkontrollen wieder abzuschaffen. „Sie binden extrem viel Personal bei der Polizei. Und sie sind wenig zielgenau, um die Verbreitung des Virus einzudämmen“, sagte Felbermayr dem „Handelsblatt“. Es wäre besser, Gebiete mit hohen Infektionsraten abzusperren. Zudem hält der Ökonom das Signal der Grenzkontrollen für verheerend: „Das Virus wird ja jetzt nicht von irgendwelchen Fremden eingeschleppt, sondern ist doch längst da“, so der IfW-Präsident.
Foto: Industrieanlagen, über dts Nachrichtenagentur
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