Historikerin kritisiert Verhalten der Republikaner nach US-Wahl

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Historikerin und Journalistin Annika Brockschmidt hat das Verhalten der Republikanischen Partei im Nachgang der aktuellen US-Präsidentschaftswahl kritisiert. „Die Republikaner haben bewusst zugelassen, dass ihre Partei vom Trumpismus vereinnahmt wird, haben in dieser Wahl nicht mal ein Wahlprogramm aufgestellt – Trump ist ihr Programm“, sagte sie dem Nachrichtenportal Watson. Brockschmidt kritisierte, dass die Partei sich nicht von den Vorwürfen ihres Präsidenten distanziere, der den Demokraten Wahlfälschung vorwirft und das Wahlergebnis nicht anerkennen will.
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Allerdings kommen Trumps Vorwürfe Brockschmidt zufolge einigen republikanischen Abgeordneten gelegen: „Für die, die ihre Sitze in der Wahl verloren haben, sind die unbewiesenen Vorwürfe des Wahlbetrugs ein willkommener Sündenbock.“ Andere seien allerdings auch aus purem Opportunismus auf der Seite von Trump: „Das Establishment unterstützt den Präsidenten, mindestens weil im Januar in Georgia entschieden wird, wer die Mehrheit im Senat gewinnt – das ist die wohlmeinende Lesart. Dafür nehmen sie die Unterwanderung der Demokratie bereitwillig in Kauf und unterstützen den Versuch eines Staatsstreichs“, so Brockschmidt.
Foto: US-Wahl 2020: Leeres Wahllokal nach Auszählung, über dts Nachrichtenagentur
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