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Grüne wollen junge Generation bei Verkehrswegeplanung beteiligen

Nebel auf einer Autobahn, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Grünen-Bundestagsfraktion hat das Bundesverkehrsministerium aufgefordert, Aktivisten der „Letzten Generation“ am Infrastrukturdialog über den Bundesverkehrswegeplan zu beteiligen. „Um tatsächlich einen Infrastrukturkonsens im Sinne des Koalitionsvertrags zu erreichen, müssen auch junge und auch besonders kritische Menschen am Tisch sitzen“, sagte der verkehrspolitische Sprecher Stefan Gelbhaar dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagsausgabe).

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Er zählte auf: „Etwa die BUND-Jugend, die DGB-Jugend, Vertreterinnen und Vertreter von Fridays for Future und der Letzten Generation.“ Der Bundesverkehrswegeplan ist ein Planungsinstrument des Bundes für Verkehrsprojekte etwa auf der Schiene und Straße. Der aktuelle Plan soll mithilfe des im Verkehrsministerium gestarteten Dialogprozess überprüft werden mit dem Ziel, die Bauvorhaben zu priorisieren. Gelbhaar mahnte die Einigungen im Koalitionsvertrag an: „Dass wir junge Menschen besser an Entscheidungsprozessen beteiligen werden, haben wir ebenfalls im Koalitionsvertrag vereinbart.“

Ziel des „Infrastrukturdialogs“ müsse sein, „die Straßenprojekte kritisch zu überprüfen, klimafreundliche Infrastruktur zu beschleunigen“, sagte er und forderte weiter die Streichung klimaschädlicher Vorhaben: „Das Erreichen der Klimaschutzziele von Paris muss oberste Priorität haben. Es ist kritisch zu hinterfragen wie viele und welche Straßen wir noch bauen können und wollen.“ Das bedeute auch: „Die Schiene kommt zuerst. Projekte, die klima- und umweltschädlich sind, müssen dann konsequenterweise gestrichen werden“, so Gelbhaar.

Foto: Nebel auf einer Autobahn, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    9. Dezember 2022 um 1.08 — Antworten

    Niedlich.
    Wie in dem Ort, in dem ich lebe, ist das Konzept aber nun mal vom Kreis, von der Stadt, von der Gemiende.
    Da wird also, weils offenbar billiger ist, irgend ein Murks gebaut – und die Baustelle bleibt auch noch unfertig liegen, weils erst im nächsten Jahr dann wieder etwas Geld gibt. Der Nachbarort, mit den selben „Baumeistern“ hergestellt, wurde voriges Jahr „fertig“ – und die ersten Schäden am gemeinsamen Geh- und Fahrradweg (!) zeigten sich bereits nicht einmal zwölf Monate später. Das Konzept stimmt schon deswegen nicht, weil der ständig zunehmde Fahrradverkehr sich auf viel zu engen Wegen genau diese Wege dann auch noch mit den Fußgängern teilt. Da brauchste kein Fahrrad mehr, da kannste gleich zu Fuß gehen. Mit einem etwas längeren Lastenrad („Urban Arrow“ etwa) kommt da endgültig keiner mehr um irgendeine viel zu spitze Ecke. Ein Blick über den Tellerrand, z.B. in die recht nahen Niederlande? Wie immer offensichtlich nicht passiert. Ach ja, und dafür wird dann die Auto-Straße verengt. Da fahren auch zwangsläufig schon mal richtig dicke Schlepper der Landwirte. Laut Straßenverkehrsordnung müssen die vom Gegenüber einen Meter fünfzig Abstand halten – in der Realität ist eine Begegnung kaum mehr möglich – erst recht nicht mit einem solchen Abstand.
    Die Lösung wäre doch ganz einfach,.weniger bauen, aber das dann bitte zukunftsfähig! So wie die Briten (!), die Niederländer, die Dänen usw.
    Was also soll diese „junge Generation“ nun also in Berlin? Neue Autobahnen planen? Entweder habe ich da etwas grundsätzlich falsch verstanden – oder deren Interessen sind doch eher zuerst im alltäglichen nahen Umfeld zu suchen. In der Stadt, im Dorf, oder auch ein Stück „übers Land“- Da wo man lebt eben.

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