Nachrichten

Grüne-Jugend-Chefin kontert Kritik an Lindner-Tweet

Jette Nietzard (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Grüne-Jugend-Chefin Jette Nietzard hat Kritik an ihr wegen einer Aussage zu Christian Lindner hart gekontert. „Christian Lindner geht freiwillig, daher verstehe ich nicht, was an meinem Tweet falsch oder hämisch sein soll“, sagte Nietzard dem „Tagesspiegel“.

Anzeige

Sie hatte am Wahltag in den sozialen Medien geschrieben: „Ich freue mich, dass der Mann von Franca Lehfeldt jetzt kürzertritt, um ihr Karriere und Kind zu ermöglichen.“ Dafür gab es viel Kritik, auch von Grünen.

Zurückzunehmen habe sie nichts: „Ich stehe zu meinen Worten und mache nebenbei darauf aufmerksam, dass Männer zu häufig auf die unbezahlte Care-Arbeit von ihren Frauen angewiesen sind, um am Arbeitsmarkt teilzuhaben. So werden Frauen vom Arbeitsmarkt ferngehalten“, so Nietzard. „Dieses Schicksal trifft Franca Lehfeldt nun zum Glück nicht.“

Nietzard richtet sich auch an die Adresse ihrer parteiinternen Kritiker: „Mein Tweet hat überhaupt nur so viel Beachtung gefunden, weil Realos wie Renate Künast und Danyal Bayaz ihn kommentiert haben. Da sage ich: Danke, Realos.“ Deren Meinung annehmen will sie aber nicht: „Wenn ich als Vorsitzende der Grünen Jugend auf Renate Künast hören würde, wäre ich schlecht beraten.“

Künast zählte zu den Kritikern aus den eigenen Reihen. Sie hatte geschrieben: „Jette, das ist unsouverän und macht Dich sehr klein.“ Außerdem postete der Grüne Danyal Bayaz, Finanzminister in Baden-Württemberg: „Private Fragen der Lebensführung entscheiden Betroffene zum Glück immer noch selbst. Solche Sprüche sind auch nicht sonderlich feministisch, sondern schlicht niveaulos. Ich würde das (wieder einmal) löschen.“

dts Nachrichtenagentur

Foto: Jette Nietzard (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Vorheriger Artikel

Reallöhne 2024 stark gestiegen

Nächster Artikel

Zahl der Studienberechtigten geht weiter zurück

1 Kommentar

  1. Frenzel
    26. Februar 2025 um 9.38 — Antworten

    Ich schätze Frau Kühnast (Herrn Bayaz kenne ich nicht), aber vermutlich wissen beide wenig über Care-Arbeit mit kleinen Kindern aus eigener Praxis. Eine junge Mutter, die Ihren Beruf nicht an den Nagel hängen will und dafür lebenslange Nachteile in Kauf nehmen möchte, braucht einen Partner an ihrer Seite, der seinen Anteil im Alltag übernimmt. Ansonsten kommt sie selbst unter die Räder. Das Paar Lindner/ Lehfeldt hat sicher, anders als fast alle anderen jungen Eltern, genug Geld, sich diese Unterstützung zu kaufen. Aber ein Papa mit Zeit kann soviel mehr sein als nur der Erzeuger und Versorger.
    Ich finde Frau Nietzards Kommentar treffend und er hat mir ein Schmunzeln entlockt, denn die FDP hat sich noch nie für Frauen und ihre Belange stark gemacht und ein Herr Lindner schon garnicht.
    Übrigens: Ich bin 66 Jahre, habe Töchter und Enkel und wir Frauen haben immer gearbeitet. Ich weiß wovon ich rede.

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.