Globale Automobilzuliefererstudie sieht sinkende Umsatzrenditen

Die globale Automobilzuliefererindustrie befindet sich weiterhin in einer schwierigen Lage. Stagnierende Produktionsvolumina, geopolitische Unsicherheit, zunehmender Wettbewerb und steigender Kostendruck setzen die Unternehmen unter Druck.
Anzeige
Für das laufende Jahr erwartet eine Studie von Roland Berger und Lazard, dass die Profitabilität im Durchschnitt auf nur noch 4,7 Prozent (EBIT-Marge) sinkt. Das ist ein weiterer Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als sich die Umsatzrentabilität vorübergehend auf 5,3 Prozent stabilisierte. Vor der Covid-Pandemie lag dieser Wert noch zwei Prozentpunkte höher. Roland Berger und Lazard haben für ihre neue Global Automotive Supplier-Studie 600 Automobilzulieferer weltweit analysiert.
Besonders betroffen sind demnach europäische und südkoreanische Zulieferer, deren EBIT-Margen mit 3,6 bzw. 3,4 Prozent unter dem Branchendurchschnitt liegen. Chinesische Zulieferer schneiden mit 5,7 Prozent vergleichsweise gut ab. Die schwächere Nachfrage im zweiten Halbjahr sowie schwierige Preisverhandlungen mit den Automobilherstellern (OEMs) belasten die Zulieferer zusätzlich. Da auch die Rentabilität der OEMs gesunken ist, wird erwartet, dass die Margen der Zulieferer in den kommenden Jahren weiterhin unter Druck bleiben.
Die Studienautoren identifizieren fünf Haupttrends als Ursache für die Entwicklung: Stagnierende Produktionsvolumina, verzögerte Umstellung auf Elektrofahrzeuge, der Trend zum Software-definierten Fahrzeug, verschärfter Wettbewerb der OEMs und geopolitische Entwicklungen. Um in diesem Umfeld erfolgreich zu bleiben, müssten Zulieferer ihre Geschäftsmodelle strategisch neu aufstellen und sich auf Produktsegmente und Technologien konzentrieren, in denen sie nachhaltig wettbewerbsfähig sein können. Konsolidierung durch M&A-Aktivitäten oder Partnerschaften könnte ebenfalls eine Option sein.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Autoproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Keine Kommentare bisher