Geywitz will im November Anti-Leerstand-Strategie vorlegen

Bauministerin Klara Geywitz (SPD) will im November eine Anti-Leerstand-Strategie vorlegen. „Knapp zwei Millionen Wohnungen in Deutschland stehen leer, aber in unseren Großstädten oder Metropolregionen herrscht ein riesiger Bedarf“, sagte Geywitz der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagausgabe). „Wir werden daher Ende des Jahres eine Strategie gegen den Leerstand vorlegen.“
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Sie stehe schon im Austausch mit vielen Kommunen und bereite „ein ganzes Maßnahmenbündel“ vor. „Im November sollten wir so weit sein“, sagte die SPD-Politikerin.
An der Suche nach neuen Wegen, Menschen für die Nutzung von leerstehendem Wohnraum zu interessieren, seien auch die Wissenschaft und andere Ressorts beteiligt. „Gerade in kleinen und mittelgroßen Städten ist das Potenzial groß, weil es dort auch Kitas, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte gibt“, sagte Geywitz. Um Menschen zur Rückkehr in die Heimat oder zum Umzug aus der Großstadt ins Umland zu bewegen, brauche es dort aber genügend Züge und Busse und digitale Angebote.
„Aufgehen wird die Strategie nur, wenn das Leben jenseits der Metropolen nicht als Notfalllösung wahrgenommen wird“, so die Ministerin. „Oftmals waren Menschen gezwungen, zur Jobsuche ihre Gemeinde zu verlassen. Homeoffice und Digitalisierung bieten aber inzwischen ganz neue Möglichkeiten für das Leben und Arbeiten im ländlichen Raum. Und diese wollen wir stärken.“
dts Nachrichtenagentur
Foto: Leerstehende Wohnung (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
3 Kommentare
Steht im Grundgesetz nicht so etwas wie „Eigentum verpflichtet“? So weit ich weiß, verpflichtet es weder zu noch mehr Eigentum und auch nicht dazu, Immobilien als Spekulationsobjekte zu verwenden. Aber wir alle wissen, wie viele Asoziale es in diesem Land nun mal gibt – und unter „konservativen“ Regierungen hat man sie ja auch immer machen lassen. Hoffentlich ist damit jetzt endlich mal Schluß.
Schluss? Seit Jahrzehnten hat die Immobilienlobby die Oberhand, ob Mietpreisbremse oder Leerstandssatzung, nicht zu vergessen die Zweckentfremdungssatzung, jede Bemühung wird bedroht. Oder warum bekommt die grün-rote Ratsmehrheit in Oldenburg da nichts wirkungsvolles zustande, es könnte doch als „sozial“ bezeichnet werden. Im Übrigen kann Leerstand als Verlust steuerlich abgeschrieben werden, das ist manchmal einträglicher als Vermietung.
Kurze Zusatzinformation: Fahren oder gehen sie mal durch die Bloherfelder Straße. Da stehen etliche Einfamilienhäuser z.B. leer, die, auch wenn da viel Verkehr ist, für Familien mit Kindern gut geeignet wären, zumal meist doch respaktable Gartengrundstücke dabei sind.