Gesamtmetall-Präsident will Mindestlohn für junge Leute abschaffen
Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Stefan Wolf, wünscht sich von der nächsten Bundesregierung eine Reform des Mindestlohns.
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„Ich bin nicht gegen den Mindestlohn. Ich bin dafür, ihn erst ab 27 Jahren zu zahlen“, sagte Stefan Wolf den Partnerzeitungen der „Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft“ (Samstagsausgaben). Durch eine solche Reform wäre es für Jüngere unattraktiv, irgendeinen Gelegenheitsjob zu machen, statt sich zu qualifizieren, so Wolfs Argument.
Der Mindestlohn sei mitverantwortlich für die hohe Zahl junger Menschen ohne Abschluss. Viele würden nach einer erfolglosen Bewerbung auf eine Ausbildung zunächst „erst einmal jobben“ und dabei merken, dass man mit dem Mindestlohn gar nicht so schlecht verdiene, so Wolf. „Ich bin überzeugt, dass wir deswegen so viele junge Menschen, immerhin 2,6 Millionen, ohne Berufsausbildung haben“, erklärte er.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Junge Leute mit ihren Smartphones (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
1 Kommentar
Träumt da etwa jemand wieder von Quasi-Leibeigenschaft und Hungeröhnen wie damals zur Kaiserzeit? Selbst kassiert man natürlich die dicken Bezüge…
> Viele würden nach einer erfolglosen Bewerbung auf eine Ausbildung
> zunächst „erst einmal jobben“
Natürlich ist das so, wenn man bei der Lehrstellenlotterie wie üblich leer ausgegangen ist (was sich langsam bessert) kann man entweder die Hände in den Schoss legen und „hartzen“ oder sich eine andere Abeit suchen und es im nächsten Jahr noch einmal versuchen. Ich habe junge Menschen kennengelernt, die vier (!) Jahre erfolglose Bewerbungen hinter sich haben, jedes Jahr Hunderte davon. Abgesehen, dass dies böse ins Geld geht (die Firmen bestehen auf neuen(!) Bewerbungsmappen und -fotos) und einem dies niemand ersetzt, muss man sich noch von der Arbeitsagentur und anderen Stellen dumme Kommentare anhören, warum man sich denn nicht mehr Mühe gegeben hätte.