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Experten: Bundestag könnte auf rund 780 Abgeordnete wachsen

Konstituierende Sitzung des Bundestages am 24.10.2017, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die von der Großen Koalition beschlossene Wahlrechtsreform wird nach Ansicht von Experten nur einen geringen Effekt auf die Größe des Parlaments nach der Bundestagswahl 2021 haben. „Insgesamt wird diese Reform nicht wirklich zu einer Verkleinerung des Bundestages führen“, sagte der Chef des Meinungsforschungsinstituts INSA, Hermann Binkert, dem Nachrichtenmagazin Focus. Nach seiner Einschätzung dürfte es in der kommenden Legislaturperiode erneut deutlich mehr Bundestagsabgeordnete geben als derzeit.

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Wie eine INSA-Modellrechnung auf Basis aktueller Umfragen zeigt, würde der nächste Bundestag aus 776 Abgeordneten bestehen. Durch die geplante Reform wird die Zahl der Mandate aber wohl nur im „einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich“ sinken, schätzt Binkert. Ein Grund dafür sei, dass die Union Stand heute knapp neun von zehn Direktmandaten gewinnen würde. Derzeit hat der Bundestag 709 Abgeordnete. Auch Christian Hesse, Mathematik-Professor an der Universität Stuttgart, erwartet zunächst nur minimale Veränderungen durch die Reform. Ausgehend von aktuellen Umfragen rechnet er nach der Wahl 2021 sogar mit einer Bundestagsgröße von rund 850 Sitzen. „Daran ändern auch die von der Koalition vorgesehenen schwachen Dämpfungsmaßnahmen nur sehr wenig“, sagte Hesse dem Focus.

Foto: Konstituierende Sitzung des Bundestages am 24.10.2017, über dts Nachrichtenagentur

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