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Ex-Wirecard-Chef Marsalek soll sich laut BND in Moskau aufhalten

BKA-Fahndungsfotos von Jan Marsalek, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Bundesnachrichtendienst (BND) geht davon aus, dass sich der flüchtige ehemalige Wirecard-Manager Jan Marsalek in Moskau aufhält. Dem BND liegen entsprechende Hinweise vor, die der Dienst als plausibel und glaubwürdig einschätzt, berichtet die „Welt“.

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BND-Präsident Bruno Kahl nannte demnach auch im geheimen Teil einer Befragung des Wirecard-Untersuchungsausschusses des Bundestages am 7. Mai die russische Hauptstadt als mutmaßlichen Aufenthaltsort des heute 41-jährigen Österreichers. In einer Sonderveröffentlichung zur Ausschussarbeit verwiesen jüngst die Fraktionen von FDP, Linken und Grünen ebenfalls auf Russland. „Hinweisen zufolge wird Jan Marsalek in der Nähe Moskaus vermutet“, schrieben sie. Ähnlich steht es in einem noch unveröffentlichten Berichtsentwurf der Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD, über den die „Welt“ berichtet.

„Der Ausschuss geht davon aus“, heißt es dort, dass Marsalek über die Österreichisch-Russische Freundschaftsgesellschaft „Kontakte zu russischen Nachrichtendiensten erlangte, die ihm auch bei seiner Flucht und seinem Untertauchen zu Gute kamen“. Der FDP-Finanzexperte Florian Toncar unterstrich jetzt, dass es im Fall Marsalek weniger auf Erfolge der Zielfahndung ankomme, „sondern eher darauf, wie intensiv diplomatische Aktivitäten sind“. Es liege aber „in der Natur der Sache, dass diese diskret ablaufen müssen“, sagte Toncar der „Welt“. Die Grünen-Abgeordnete Lisa Paus sagte: „Der BND sollte sich um vorzeigbare Belege bemühen, dass Jan Marsalek sich in Moskau aufhält. Dann kann die Bundesregierung einen förmlichen Auslieferungsantrag stellen.“

Foto: BKA-Fahndungsfotos von Jan Marsalek, über dts Nachrichtenagentur

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2 Kommentare

  1. Markus
    15. Juni 2021 um 12.26 — Antworten

    Die antirussische Hetze geht fortlaufend weiter…

    • W. Lorenzen-Pranger
      15. Juni 2021 um 19.59 — Antworten

      Tja, wo wären Whistleblower wie Edward Snowden wohl, gäbe es nicht Rußland, das kein Auslieferungsabkommen mit EU-Staaten oder den USA hat. Er würde, wie Julian Assange, in einem West-Knast irgendwann verrecken.
      Nein, so etwas gibts eben nicht nur in Rußland, Belarus oder China, das gibt eben hier auch – und ein „Wirtschaftsminister“ namens Peter Altmaier setzte sich, im ach so bequemen Schlagschatten von „Corona“, dafür ein, daß das möglichst auch so bleibt.

      https://www.fr.de/wirtschaft/zurueckgepfiffen-wirtschaftsministerium-torpediert-schutz-whistleblowern-13654378.html

      Genau wie die Kritik hierzulande an Chinas Umgang mit den Uiguren geradezu bigott ist – angsichts der weit unter jeder Menschlichkeitsgrenze in Griechenland dahin vegetierenden Flüchtline auf Lesbos z.B.
      Da muß man eben auch einen dort untergekrochenen Kriminellen verkraften – so wie einen Alexej Nawalny hier, der, wäre er Deutscher, auch hier vom Verfassungsschutz als Rechtsaußen beobachtet werden würde.

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