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Ethikrat-Vorsitzende: Kinder erst nach Priorisierungsgruppen impfen

Impfzentrum, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, hält Impfungen für Kinder und Jugendliche erst nach den Priorisierungsgruppen für richtig. „Ich glaube, es ist wichtig, dass man den priorisierten Gruppen erst noch das Angebot macht“, sagte Buyx in der Sendung „Frühstart“ von RTL und n-tv.

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„Aber dann würde ich mich freuen, wenn man den Blick auf die junge Generation legt.“ Impfungen für Jüngere könnten bereits vorbereitet werden. Es sei aber gut, dass einige Bundesländer die Priorisierung gefährdeter Gruppen in den Impfzentren nach wie vor aufrechterhielten. Sie finde es schwierig, Kinder nur deshalb zu impfen, um Herdenimmunität oder Gemeinschaftsschutz zu erreichen, so die Ethikrat-Vorsitzende.

Es gehe vielmehr um den Eigenschutz der Kinder, denn auch bei ihnen gebe es schwere Krankheitsverläufe und Langzeitschäden. Außerdem müsse auch der Gruppenschutz eine Rolle spielen, um zum Beispiel Schulbesuche wieder möglich zu machen. „Das sind schon sehr erhebliche Argumente, weil wir inzwischen auch wissen, dass gerade die Kinder extrem belastet waren durch die Pandemie.“ Für besonders schwierig hält Buyx die Frage, ob Deutschland nicht zunächst ärmeren Ländern Impfstoff zur Impfung älterer Menschen abgeben sollte, bevor hier Kinder dran kommen.

Die Pandemie sei erst vorbei, wenn sie überall vorbei sei und es gebe überall viel Leid, so Buyx: „Es ist aber schon akzeptabel, wenn Regierungen zunächst den Schutz ihrer eigenen Bevölkerung in den Vordergrund stellen.“ Das dürfe man machen, wenn es gleichzeitig globale Solidarität gebe – wie über die internationale Allianz Covax. Sobald Deutschland Impfstoff übrig habe, müsse er sofort weitergegeben werden.

Foto: Impfzentrum, über dts Nachrichtenagentur

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