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Erbschaftssteuer: SPD-Generalsekretär fordert Systemwechsel

via dts Nachrichtenagentur

SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf hat einen Systemwechsel bei der Erbschaftssteuer vorgeschlagen. „Ich bin für einen Lebensfreibetrag bei der Erbschafts- und Schenkungssteuer. Es würde dann eine bestimmte Summe X geben, die ein Mensch in seinem Leben erben oder geschenkt bekommen kann ohne Steuern zu zahlen. Alles darüber hinaus wird konsequent besteuert“, sagte Klüssendorf dem „Tagesspiegel“(Dienstagsausgabe).

Derzeit könne ein Elternteil alle zehn Jahre 400.000 Euro steuerfrei an ein Kind verschenken oder vererben. Superreiche würden damit systematisch beginnen, wenn ihre Kinder noch sehr klein seien, so kämen im Laufe eines Lebens riesige Summen zusammen, die steuerfrei übertragen würden. „Das ist unfair und gehört beendet“, sagte Klüssendorf.

Auch sei aus der Zeit gefallen, dass sich Freibeträge allein an der verwandtschaftlichen Blutlinie bemessen würden. „Warum überlassen wir es den Menschen nicht selbst festzulegen, wer ihnen am nächsten steht?“

Zur Frage nach der Größenordnung des von ihm vorgeschlagenen Lebensfreibetrags sagte Klüssendorf, mittlere und kleine Erbschaften müssten geschützt bleiben. „Aber wir müssen endlich an die Multimillionen- und Milliardenerbschaften ran. Über die Hälfte der Menschen in Deutschland erbt gar nicht, leistungsgerecht ist das nicht.“ Unterm Strich solle eine Reform der Erbschaftssteuer einen zweistelligen Milliardenbetrag erbringen.

Klüssendorf schlug außerdem Änderungen für Erben großer Mietshäuser vor. Seine Idee ist, die Erbschaftssteuer an die Mieten zu koppeln. „Wer sich als Erbe verpflichtet, zum Beispiel nur die ortsübliche Miete zu nehmen oder eine bestimmte Steigerungsrate bei den Mieten nicht zu überschreiten, könnte Nachlässe bei der Erbschafts- und Schenkungssteuer bekommen“, sagte er.

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dts Nachrichtenagentur

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2 Kommentare

  1. Sonja Breuer
    17. September 2025 um 10.45 — Antworten

    Erbschaftssteuer ist frauenfeindlich!

    Tut es Ihnen gerade weh im Kopf? Weil Sie den Zusammenhang nicht verstehen oder verstehen wollen?
    Gut ich lege meinen Gedankengang offen. In der Regel haben erarbeiten die Männer das Vermögen, ihre Frauen begleiten Sie ein Leben lang, erziehen die Kinder und ermöglichen dem Mann überhaupt erst eine Karriere in dem Sie ihn umsorgen, mit care Arbeit unterstützen, in höheren Positionen seinen Status inszenieren, konsolidieren und ihn physisch und psychisch, sowie die gesamte Familie gesund erhalten. Ein leuchtendes Lebensbild der Familie herstellen und somit die Gesamtintegrität, die eine männliche Karriere braucht mit der Investition ihrer GESAMTEN LEBENSZEIT erst ermöglichen.
    Und dann stirbt der Mann und dann soll die Frau Erbschaftssteuer zahlen, weil sie ja angeblich LEISTUNGSLOSES VERMÖGEN erbt. Das ist frauenfeindlich!
    An dieser Stelle klappt die linke Kampfideologie des leistungslosen Erbes in sich zusammen.
    Aber historisch gesehen hat die „Linke“ eh Probleme mit der Gleichberechtigung von Frauen.
    Denn, zunächst meinten die „linken“ Männer erst einmal die Gleichberechtigung gegenüber den „rechten“ Männern
    erhalten zu wollen. Die Gleichberechtigung der Frauen wurde als „Nebenwiderspruch“ in der Klassenfrage abgeheftet.
    (siehe z.B. den code Napoleon)
    Und wenn Sie sich einmal die Mühe machen würden zu schauen welche anderen Länder Erbschaftssteuer unter Ehegatten und wie hoch diese sind, falls sie überhaupt erhoben werden, dann werden Sie sehen , dass der Zugriff des Staates bereits
    beim Ehegatten , nur äusserst selten vorkommt. Nicht aber in Deutschland, hier wird die Lebensleistung , meist der Ehegattin, nicht anerkannt, in dem ihr gesagt wird, es sei fremdes Vermögen, das sie nicht mit erarbeitet hat.

    • Manfred Murdfield
      18. September 2025 um 9.33 — Antworten

      Na ja, wenn diejenigen Menschen erben würden, die die Vermögen erwirtschaftet haben, dann dürfte es keine Milliardäre geben. Oder wofür erhält Frau Quandt alljährlich Milliarden ausbezahlt? Ergo: mit der eigenen Hände Arbeit wird niemand zum Millionär. Wer reich werden will, muss andere arm machen.

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