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Coronakrise: Wagenknecht für Lastenausgleich wie nach dem Krieg

Sahra Wagenknecht, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat für die Finanzierung der Coronakrise einen Lastenausgleich wie nach dem Zweiten Weltkrieg gefordert. „Es muss verhindert werden, dass am Ende der Krise die Reichsten noch reicher geworden sind, während die Mittelschicht, die es ohnehin schon am schlimmsten trifft, auch noch die Kosten der Rettungspakete tragen muss“, sagte Wagenknecht der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe). „Deshalb brauchen wir eine einmalige Vermögensabgabe für Milliardäre nach dem Vorbild des Lastenausgleichs nach dem Zweiten Weltkrieg.“

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Man dürfe nicht vergessen: „Allein die 40 Reichsten besitzen in Deutschland mehr Vermögen als 40 Millionen Menschen zusammen.“ Es müsse nicht dieselben Sätze und vor allem keine derart lange zeitliche Streckung wie nach dem Krieg geben – die Abgabe belief sich in etwa auf weniger als zwei Prozent über 30 Jahre. Wagenknecht sagte, die durchschnittliche Jahresrendite von Milliardenvermögen liege zu normalen Zeiten bei acht bis zehn Prozent. „Sogar acht Prozent jährlich wären immer noch aus dem Ertrag zu finanzieren.“ Wichtig sei, dass das Vermögen und nicht das Einkommen die Basis bilde.

Foto: Sahra Wagenknecht, über dts Nachrichtenagentur

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5 Kommentare

  1. Peter Kralj
    31. März 2020 um 16.00 — Antworten

    Dieser Sozialstaat existiert in dieser ausgeprägten Form nur durch die Steuergelder dieser verpönten Reichen und den Steuergeldern ihrer Beschäftigten in ihren zahlreichen Unternehmen. Ihnen Kapital zu entziehen birgt das Risiko, dass Investitionen unterbleiben und/oder sie das Land verlassen.

    Ich denke, dass die zurückbleibenden Arbeitslosen nicht im Stande sind, das notwendige Steueraufkommen zu realisieren.

  2. W. Lorenzen-Pranger
    31. März 2020 um 20.33 — Antworten

    „Dieser Sozialstaat existiert in dieser ausgeprägten Form nur durch die Steuergelder dieser verpönten Reichen…“

    Wobei diese „verpönten“ Reichen die Kohle durch die Hintertür als Subventionen wieder hereinbekommen, wie z.B. der VW-Vorstand. Allein eine Milliarde, um Akkus entwickeln zu können, die man in China längst für einen Bruchteil der Summe und in besserer Qualität, weil keine Anfängerware, kaufen könnte.
    Mal ganz abegsehen davon, daß diese Reichen sich stets bis heute arm rechnen – und man für mehrfachen Steuerbetrug gerade mal eine Bewärungsstrafe bekommt (Cum Ex). Immer schön die Defizite (gleich Unfähigkeit) sozialisieren – und die Gewinne einstreichen.
    Den größten Teil der Steuern zahlen immer noch der brave Mittelstand und die wehrlosen Arbeitnehmer.

  3. Holger T.
    1. April 2020 um 8.15 — Antworten

    Die Kritiker sollten sich auch einmal das Zwangshypothekengesetz von 1952 anschauen.
    Und die wirtschaftliche Situation damals.
    Kann jemand behaupten, dass danach die Entwicklung negativ war?
    Es folgte „Wohlstand für Alle“ (Müller-Armack – wichtigster Denker für Ludwig Erhardt).
    Bissl mehr Geschichtsbewusstsein und Auseinandersetzung mit damaliger erfolgreicher Politik.

    • Mike
      18. April 2020 um 15.40 — Antworten

      Du glaubst auch alles, was man dir erzählt oder? Warst du dabei? Wohlstand für Alle heißt eigentlich Wohlstand für die Reichen, welche von der Krise profitiert haben.

  4. Wolfgang Schneider
    14. April 2020 um 21.46 — Antworten

    Die Regierung wird laut Hurra schreien und es für alle einführen, die überhaupt irgendwas an sichtbarem Besitz haben. Also Oma Elfriede mit ihrem kleinen Häuschen und ihren 300qm Garten. Wie wäre es denn mal zur Abwechslung – und da kommen Linke nie drauf, eher friert die Hölle zu – mal den Rotstift bei sinnlosen Ausgaben anzusetzen? Sinnlose Subventionen, Flughafen Schönefeld, Bahnhof Stuttgart, Elbphilharmonie Hamburg, Krebsgeschwür Brüssel. Ist ja nur so ’ne Idee von mir. Sich mal die jährlichen Schwarzbücher des Landes-Rechnungshöfe und des Bundesrechnungshofs vorzunehmen. Aber wie sagte schon Napoleon? Wer den Sumpf trockenlegen will, darf vorher nicht die Frösche fragen. Am besten noch eine Stickoxid-Steuer.

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