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Claudia Roth will Kultur als Staatsziel im Grundgesetz

Kulturstiftung des Bundes, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) will Kultur als Staatsziel im Grundgesetz verankern. „Wenn die Säckel immer leerer werden, überlegen Kommunen, wo sie sparen können, und dann beginnen die Verteilungskämpfe“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

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Es gebe eine Verantwortungsübernahme des Staates und der Gesellschaft. „Kultur ist ein Staatsziel und kann nicht einfach wegfallen wie ein Luxusgut, das man sich nur in guten Zeiten leistet.“ Um dieses Ziel zu erreichen, hofft Roth auf „Unterstützung aller demokratischen Parteien“, ohne parteipolitische Debatte der Opposition gegen die Regierung. Roth äußerte sich auch zu geringen Auslastungszahlen bei Kulturveranstaltungen.

„Entscheidenden Grund“ dafür sei, dass vielen Menschen durch die erhöhten Kosten weniger Geld zur Verfügung stehe: „Da müssen wir in der Kulturpolitik schauen, wie wir dem entgegenwirken können.“ Dabei geht es ihr nicht nur um wirtschaftliche Aspekte: „Ich möchte, dass Museen, Theater, Konzerthäuser, Kinos und Clubs auch Räume sind, die den Menschen Bildung, Kommunikation und soziale Wärme ermöglichen.“ Angesichts vieler sanierungsbedürftiger Theater in Deutschland sagte Roth lediglich, sie überlege mit Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) „sehr intensiv, wie wir da herangehen können“. Auch das Umweltbundesamt sei im Boot, denn „Theater sind häufig noch weit entfernt von Klimaneutralität“.

Foto: Kulturstiftung des Bundes, über dts Nachrichtenagentur

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2 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    16. Oktober 2022 um 13.06 — Antworten

    Pardon, was für ein Geschwalle. Die „Kulturförderung“ des Staates, der Länder und der Gemeinden war schon immer eine von Subjektivitäten geprägte Geschichte – und ganz sicher ohne jede klare Definition des Begriffs „Kultur“. (Nichts ist schwammiger im alltäglichen Gebrauch!) Fällt das „Staatstheater“ selbstverständlich unter die Förderwüdigkeit, so steht der Circus in Deutschland natürlich (?) komplett außen vor. Irrsinnig. In Frankreich wird zumindst der „Cirque Nouveau“ gefördert. Einzige Bedingung: Keine Tiere im Programm. Dabei begann der moderne Circus mit dem Pferdetheater des Herrn Philip Astley in den 1770er Jahren in England – und, warum es einem Pferd beim Dressurreiter schlechter gehen soll als im Circus, wer erklärt mir das? Vermutlich ist es genau umgekehrt, nicht wahr Frau Schleu, oder Herr Beerbaum, Herr Schockemöhle?.
    Kultur ist „alles vom Menschen Geschaffene und Gestaltete“. So gesehen wäre halt alles förderwürdig – aber das ist ja nicht gemeint. Gemeint ist alles, was unter dem Begriff „Kunst“, auch im weitesten Sinne, zu subsummeren wäre. Theater, Variete, Konzerte, Tanz, Malerei, LIteratur usw. Es wäre also de die allererste Aufgabe der Frau Roth, hier Klarheit zu schaffen – und dafür zu sorgen, daß etliche Spielarten der Kunst bei der Förderung überhaupt erst einmal zu berücksichtigen wären.
    Bei der VIelfalt künstlerischer Äußerungen – viel Spaß.

  2. W. Lorenzen-Pranger
    18. Oktober 2022 um 15.38 — Antworten

    „…beim Dressurreiter schlechter gehen soll als im Circus…

    „- besser gehen soll -“ muß das narürlich hießen. Ich werd echt alt— 🙂
    Gemeint waren natürlich die Vorwürfe wegen Tierquälerei im „Pferdesport“. Solchen Torturen, Höchstleistung um buchstäblich jeden (!) Preis, sind Tiere im Circus vermutlich eher nicht ausgesetzt. Ein „kaputtes“ Tier, das eingeschäfert werden muß, kann sich kaum ein Circus leisten, so etwas ist Leuten vorbehalten, die mit Millionenwerten herumspielen können.

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