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Bundesnetzagentur erwartet Gaspreis-Schock bei Verbrauchern

Gas-Zähler, über dts Nachrichtenagentur

Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat vor einer dramatischen Erhöhung der Gaspreise gewarnt. „Viele Verbraucher werden schockiert sein, wenn sie Post von ihrem Energieversorger bekommen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

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„Durch das, was Putin uns bei Nord Stream 1 beschert, ist eine Verdreifachung drin. Und wir können nur mutmaßen, wie es weitergeht.“ Der staatliche russische Energiekonzern Gazprom hat die Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 nach Deutschland bereits um 60 Prozent gedrosselt. Mitte Juli will Gazprom die Pipeline einer zehntägigen Wartung unterziehen.

Was anschließend geschieht, ist offen. Für eine Aktivierung der sogenannten Preisanpassungsklausel sei heute „noch nicht der Zeitpunkt“, fügte Müller hinzu. „Voraussetzung wäre, dass wir förmlich eine erhebliche Reduzierung der Gesamtgasimportmengen feststellen. Die Wartung von Nord Stream 1 wird bei dieser Frage eine wichtige Rolle spielen.“

Müller mahnte weitere Entlastungen der Bürger an. „Viele Menschen können selbst minimale zusätzliche Belastungen nicht stemmen. Für sie ist jede Erhöhung der Gasrechnung eine Bedrohung ihres elementaren Lebensalltags“, sagte er. „Ich bin sicher, die Bundesregierung wird eine angemessene Antwort diskutieren.“

Am Freitag lag der Gas-Großhandelspreis bei 148 Euro pro Megawattstunde. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund 21 bis 24 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Für einen Durchschnittshaushalt mit etwa 12.000 Kilowattstunden Verbrauch im Jahr entstünden in diesem Fall monatliche Gas-Kosten in Höhe von rund 226 Euro, und damit etwa 166 Euro mehr pro Monat als im Durchschnitt der letzten Jahre.

Foto: Gas-Zähler, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. Manfred Murdfield
    2. Juli 2022 um 10.56 — Antworten

    Wie hilfreich sind solche Artikel mit dem ständigen Gejammer der Bundesnetzagentur? Wir leben in einem Rechtsstaat, und die Energieversorger sind privatisiert. Daraus folgt, wer nicht bezahlt, bekommt keine Ware mehr. Bleibt die Frage, den Vertrag ganz zu kündigen, dann entfällt auch der Arbeitspreis. Wenn alle, die nicht bezahlen können, kein Gas mehr verbrauchen, bleibt eben mehr für die Klientel einer Regierungspartei, die gerne ihren Swimmingpool weiterhin heizen. Viele kalte Wohnungen heisst eben auch kein Gasmangel. Auch von der Industrie wird dieser Zynismus gerne verbreitet. Die Zeiten und Folgen der „Schwarzen Mutti“, die hoffentlich wusste, was sie tat, sind jetzt von den einkommensschwachen Haushalten auszubaden, in eiskaltem Wasser.

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