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Bericht: Deutschland kaum auf Strom-Blackout vorbereitet

Hochspannungsleitung, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – 15 Jahre nach dem Münsterländer Schneechaos, dem größten Strom-Blackout der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, ist das Land noch immer unzureichend auf einen großflächigen Stromausfall vorbereitet. Geändert habe sich in den letzten Jahren „relativ wenig“, sagte Hans-Josef Fell, ehemaliger Bundestagsabgeordneter der Grünen, dem ZDF-Magazin „Frontal 21“. „Ein Kollaps der gesamten Gesellschaft wäre kaum zu verhindern“, analysierte das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag schon im Jahr 2011.

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Hans-Josef Fell, damals Mitinitiator des Berichts, betont die Schärfe des Problems: „Wenn einige Tage der Strom ausfällt, haben wir schlimmste Katastrophenzustände, weil einfach immens viele Strukturen nicht mehr funktionieren.“ 2005 waren im Münsterland 250.000 Menschen bis zu sechs Tage lang ohne Strom. Besonders betroffen: die Stadt Ochtrup. Josef Wichmann, damals Pfarrer in Ochtrup, erinnert sich: „Im Grunde ist das ganze Leben in der Stadt zusammengebrochen.“ Trotz allem habe man in Ochtrup noch Glück gehabt, sagt Wichmann: „Wenn aber so ein Stromausfall für längere Zeit in ganz Deutschland passiert, dann wird das sicherlich Ausmaße haben, die wir noch gar nicht abschätzen können.“

Foto: Hochspannungsleitung, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    23. November 2020 um 15.31 — Antworten

    Was soll denn diese Drohung jetzt wieder. Es gibt keinen technischen Grund, warum der Strom ausfallen könnte. Aber immer schön die Katastrophe an die Wand malen, das hilft. Ist nur die Frage – wem eigentlich?
    …und wenn ihr alle schön brav seid, dann habt ihr in ein paar Tagen auch wieder Licht?
    (Warum fällt mir nur gerade der Knecht Ruprecht mit seiner Rute ein?)

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