Bayer-Chef kritisiert „Green Deal“ von EU-Kommission
Leverkusen (dts Nachrichtenagentur) – Bayer-Chef Werner Baumann warnt davor, dass der „Green Deal“ der EU-Kommission die Maßnahmen für Nachhaltigkeit nicht ausreichend mit dem Streben nach wirtschaftlichem Wachstum verbindet. „Wir brauchen mehr Innovationen und mehr Digitalisierung. Das hilft bei der Dekarbonisierung, verhindert aber zugleich eine noch weitergehende Deindustrialisierung Europas“, sagte Baumann der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwochsausgabe).
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Den Plan der EU-Kommission, den Einsatz von Pestiziden in Europa innerhalb der kommenden zehn Jahre zu halbieren, kritisierte der Bayer-Chef. „Es wäre illusorisch zu glauben, wir könnten ohne Pflanzenschutzmittel die bald acht Milliarden Menschen auf der Erde ernähren, die Biodiversität schützen und zugleich keine weiteren Flächen für die Landwirtschaft erschließen. Das funktioniert schichtweg nicht“, sagte Baumann. Pflanzenschutzmittel sicherten den Großteil der Ernten und seien daher eine „essentielle Voraussetzung für eine ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln auf der ganzen Welt“. Bayer und andere Glyphosat-Hersteller haben Ende vergangenen Jahres einen Antrag eingereicht, die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters auch nach 2023 in der Europäischen Union verwenden zu dürfen. Gleichwohl wolle Bayer in den kommenden zehn Jahren fünf Milliarden in alternative Pflanzenschutzmittel investieren, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Die EU-Kommission stellt an diesem Mittwoch Teile ihres „Green Deal“ für biologische Vielfalt und nachhaltige Lebensmittelproduktion vor.
Foto: EU-Kommission in Brüssel, über dts Nachrichtenagentur
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