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ARD plant Programmattacke gegen ZDF

ARD, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die ARD plant eine Programmattacke gegen das ZDF. Das berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf ein internes Papier der Programmdirektion, über das die Intendanten der ARD in der vorigen Woche beraten haben und mit dem sich nun die Fernsehdirektoren befassen. Der Angriff gilt demnach unter anderem zwei Erfolgsformaten der Mainzer Konkurrenz: „Markus Lanz“ und der „Heute-Show“.

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Nach den „Tagesthemen“ am Dienstag soll eine neue Talkshow etabliert werden, die der Lanz-Sendung ähnelt. „Die Nachfrage nach einem solchen Format gibt es, wie beim ZDF zu sehen ist“, heißt es in dem Papier. Der WDR soll unter Einbeziehung der Programmdirektion ein Konzept erarbeiten. Aus ARD-Kreisen hieß es, möglicherweise könnte auch Sandra Maischberger den Sendeplatz übernehmen, zusätzlich zu ihrem Talk am Mittwoch.

Freitags soll künftig um 21:45 auch in der ARD ein Comedyformat laufen, rund 45 Minuten vor der „Heute-Show“ im ZDF. Das Format sei ebenfalls als Wochenrückblick konzipiert, aber mit „regionalen Köpfen“. Für den Samstagabend ist ein neues Late-Night-Format mit Komikerin Carolin Kebekus geplant. Veränderungen stehen ebenfalls bei der „Sportschau“ an, die am Sonntag näher an die „Tagesschau“ heranrücken soll, auf den Sendeplatz um 19:15. Dort will die ARD auch Ausschnitte aus Fußball-Zweitliga-Spielen zeigen. Der Programm-Umbau ist Teil eines Konzepts der neuen ARD-Programmdirektorin Christine Strobl.

Die hatte im „Spiegel“ vor ihrem Amtsantritt im Mai angekündigt, den Intendanten klar gesagt zu haben: „Wenn sie wollen, dass alles bleibt, wie es ist, bin ich die falsche Person.“ Das Erste liegt bei den Einschaltquoten seit Jahren auf dem zweiten Platz. 2020 erreichte die ARD durchschnittlich einen Marktanteil von 11,3 Prozent, das ZDF 13,6 Prozent.

Foto: ARD, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. Johannes Wagner
    30. Juni 2021 um 17.00 — Antworten

    Christine Strobl, die Tochter des CDU Politikers Wolfgang Schäuble und Frau des CDU Politikers Thomas Strobl, könnte doch auch dafür sorgen, dass kritische Sendungen, die sich mit der Klimakrise und anderen Themen auseinandersetzen, früher am Abend kommen und nicht, wenn überhaupt, mitten in der Nacht. Statt dessen soll das ZDF attakiert werden mit lauer Unterhaltung, und zwar solcher, die dort abgekupfert wird.

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