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Analyse: Gaspreisbremse entlastet Reiche stärker

Gasheizung, über dts Nachrichtenagentur

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Die geplante Gaspreisbremse würde Haushalte mit viel Geld mehr als ärmere Haushalte entlasten. Das geht aus einer Analyse des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung für die Wochenzeitung „Die Zeit“ hervor.

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Demnach bekommen die ärmsten zehn Prozent der Haushalte durch die aktuell diskutierte Gaspreisbremse im Schnitt 893 Euro im Jahr erstattet. Ihre Heizrechnung würde sich bei unverändertem Verbrauch fast halbieren. Sie müssten statt 2.116 Euro noch 1.222 Euro für Gas ausgeben. Grundlage der Berechnungen sind statistische Erhebungen, bei denen die Ausgaben für Energie und der Verdienst abgefragt werden.

Die Ergebnisse beziehen sich auf Einpersonenhaushalte. Wenn mehr Menschen in einem Haushalt leben, fallen Verbrauch und Entlastungssumme höher aus. Unterstellt ist, dass der Gaspreis im kommenden Jahr bei 25 Cent je Kilowattstunde liegt, Neukunden zahlen derzeit etwa 24 Cent. Die Regierung würde aber auch denjenigen helfen, die vielleicht nicht auf Hilfe angewiesen wären.

Die oberen zehn Prozent der Haushalte würden laut IMK im Schnitt um 1.375 Euro entlastet werden. Der Besitzer einer Villa mit Pool und einem Verbrauch von 90.000 Kilowattstunden im Jahr erhält nach Berechnungen des IMK eine Erstattung von 9.648 Euro im Jahr. Beim Mieter einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit einem Verbrauch von 11.000 Kilowattstunden jährlich sind es nur 1.179 Euro.

Foto: Gasheizung, über dts Nachrichtenagentur

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2 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    12. Oktober 2022 um 12.38 — Antworten

    Ob die FDP-ler und CDU-ler in ihren „Krisensitzungen“ nach der Niedersachsenwahl wohl drauf kommen werden…? 😉

    • Manfred Murdfield
      13. Oktober 2022 um 12.05 — Antworten

      Die 21-köpfige Kommission weiss etwas über „Armut“?? Alles Bestverdiener, die kaum jemals eine Knappheit einer Versorgung erlebt haben. Ebenso wie bei den Bemessungen von „Hartz“ geht es auch hier nur um Abrenzungen zu den eigenen Pfründen, und um deren Absicherung. Wie gesagt: fragt die Frösche nach dem Trockenlegen des Sumpfes. Die Kommission hat einvernehmlich den Erhalt ihresgleichen von Bonzen und Eliten erarbeitet. War das im Mittelalter nicht auch schon so? Kein Fortschritt mit dem s.g. Sozialstaat?

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