Kultur

Tatort Bundespolizei: „Verborgen“

Ein junger Mann – tot im Palettenkasten eines Transporters. Der Tatort „Verborgen“ thematisiert das Leben illegal Eingewanderter.

Ein junger Mann – tot im Palettenkasten eines Transporters. Der Tatort „Verborgen“ thematisiert das Leben illegal Eingewanderter.
Foto: O-Young Kwo / NDR

(Achim Neubauer) Wieder einmal haben Thorsten Falke und seine Kollegin Julia Grosz mit Schleuserkriminalität zu tun. Die Bundespolizisten werden dazu gerufen, als ein junger Mann in der Nähe von Hannover tot im Palettenkasten eines Lkw aufgefunden wird. Am 16. April wird der Tatort „Verborgen“ erstausgestrahlt.

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Schon seit zehn Jahren ermittelt Wotan Wilke Möhring für den NDR. Zuerst begleitet von Petra Schmidt-Schaller, steht nun schon das zwölfte Mal Franziska Weisz an seiner Seite. Anfangs eingesetzt als Hamburger Ermittler, musste Möhring dann Platz machen für Til Schweiger und wurde von der Redaktion kurzerhand zur Bundespolizei versetzt. Im Wesentlichen finden nun die Kommissare Falke und Grosz ihre Aufgaben im Bereich von Schleusern, Migranten und Asylsuchenden. So auch in diesem Fall.

Jon Makoni (Alois Moyo) und Hope Makoni (Sheri Hagen).
Foto: O-Young Kwo / NDR

„Verborgen“ leben in der niedersächsischen Landeshauptstadt die illegal Eingeschleusten. Obwohl er ohne Papiere ist, macht sich Jon Makoni auf den Weg zur Polizei, um seinen Sohn als vermisst zu melden, muss Angst haben, dass die Staatsdiener, statt den Sohn zu suchen, ihn wegen fehlender Papiere festsetzen. Kommissar Falke hat Verständnis für die verzweifelte Lage von Jon Makoni (Alois Moyo) und seiner Frau Hope (!), und natürlich legt er ihm die Fotos des verstorbenen jungen Manns vor. Zwar kann Jon auf den Bildern seinen Sohn Noah nicht erkennen, meint aber, dass der Tote wohl auch zum Umkreis der verborgen an der Leine Lebenden gehört. Er fasst Vertrauen zu dem Bundespolizisten und der hält sich – wieder einmal nicht – an Dienstvorschriften, um so einem Schleusernetzwerk auf die Spur kommen zu können … und diesmal unterstützt ihn dabei auch seine Kollegin Julia Grosz, die gemeinhin ihre Vorbehalte hat, Regeln und Vorschriften zu dehnen.

Regisseurin Neelesha Barthel.

Regisseurin Neelesha Barthel.
Foto: Achim Neubauer

Drehbuchautorin Sophia Ayissi Nsegue und Schauspieler Alois Moyo beim Filmfest in Emden.

Drehbuchautorin Sophia Ayissi Nsegue und Schauspieler Alois Moyo beim Filmfest in Emden.
Foto: Achim Neubauer

Nicht immer funktioniert das Konzept der NDR-Redaktion um Donald Kraemer, Falke und Weisz in einem gesellschaftlich relevanten Themenumfeld ermitteln zu lassen. Diesmal lebt der Film vor allem davon, dass sich Kommissar Falke und Jon Makoni begegnen und nahekommen. Während Kommissarin Julia Grosz es schafft professionelle Distanz zu wahren, nimmt das Drehbuch von Julia Drache und Sophia Ayissi den empathischen Charakter ihres Kollegen auf und ermöglicht Wotan Wilke Möhring in seiner Rolle Nähe und damit auch Vertrauen aufzubauen. Vertraut die Dramaturgie darauf, dem „weichen Kern“ hinter der erzählten Ruppigkeit des Straßenbullen Platz zu geben, dann kommen dabei intensive Begegnungen heraus, die von der Hilflosigkeit der Polizei künden, in diesen Situationen Mitmenschlichkeit zu bewahren.

Gut zu wissen

  • „Verborgen“ wurde unter dem Arbeitstitel „Bis aufs Blut“ vom 9. November bis zum 8. Dezember 2021 in Hamburg und Hannover gedreht und hatte bereits beim Filmfest Emden-Norderney im Sommer 2022 seine Premiere.
  • Vom 20. September bis zum 19. Oktober 2022 entstand unter der Regie von Max Zaehle nach einem Drehbuch von Marija Erceg der nächste Falke-Tatort mit dem Titel „Was bleibt“ (AT: Wer bin ich?“). Als Sendetermin dafür wird vom NDR aktuell erst das Jahr 2024 angegeben.
  • Zu einem weiteren Drehbuch das unter dem Titel „Der ewige Kreis“ von Georg Lippert entwickelt wurde, finden sich aktuell gar keine Informationen mehr.
  • Auch dieser NDR-Tatort steht parallel zur Fernsehausstrahlung als Hörspiel in der ARD-Audiothek zur Verfügung.
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