Niedersachsens Verwaltungsgerichte verzeichnen starken Anstieg bei Asylverfahren
Die niedersächsischen Verwaltungsgerichte haben im Jahr 2024 einen massiven Anstieg asylrechtlicher Verfahren verzeichnet. Die Zahl der neu eingehenden Fälle stieg gegenüber dem Vorjahr um 34,37 Prozent auf 12.863, wie das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg am Mittwoch mitteilte.
Damit machen Asylverfahren inzwischen mehr als die Hälfte aller Verfahren aus.
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In den ersten fünf Monaten dieses Jahres habe sich die Situation weiter zugespitzt: Die Eingänge bei Asylstreitigkeiten stiegen um 147,4 Prozent, bei allgemeinen Verfahren um 110,15 Prozent. Der Gesamtbestand anhängiger Verfahren sei bereits auf über 32.000 angestiegen – ein Niveau wie zuletzt 2018. Trotz der Belastung konnten die Gerichte die Verfahrensdauer für Asylklagen von 21,8 auf 16,5 Monate verkürzen.
Der Präsident des Oberverwaltungsgerichts, Frank-Thomas Hett, zeigte sich besorgt über die Entwicklung.
Die hohe Belastung wirke sich bereits auf die Gesundheit der Mitarbeiter aus. Zwar gebe es zusätzliches Personal, doch reiche dies nicht aus.
Hett warnte zudem vor einer weiteren Klagewelle durch mögliche Besoldungsstreitigkeiten.
dts Nachrichtenagentur
Foto: via dts Nachrichtenagentur
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