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Klingbeil fordert Wiederholung der Wahl von Brosius-Gersdorf

via dts Nachrichtenagentur

SPD-Chef und Vizekanzler Lars Klingbeil hält an der Kandidatur von Frauke Brosius-Gersdorf für das Bundesverfassungsgericht fest und fordert eine Wiederholung der Richterwahl im Bundestag. Die Bedenken seitens der Union gegen Brosius-Gersdorf wegen angeblicher Plagiatsvorwürfe seien ausgeräumt: „Deshalb können wir die Wahl wieder auf die Tagesordnung des Bundestags setzen“, sagte Klingbeil der „Bild am Sonntag“. Für ihn sei es „eine prinzipielle Frage, ob man dem Druck von rechten Netzwerken nachgibt, die eine hoch qualifizierte Frau diffamiert haben“.

Trotz des koalitionsinternen Streits um die Richterwahl lobt Klingbeil sein gutes Arbeitsverhältnis zu Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU): „Ich habe eine sehr enge und vertrauensvolle Abstimmung mit dem Bundeskanzler. Wir sind ständig im Gespräch.“

Angesichts der anstehenden Probleme, die die schwarz-rote Koalition zu lösen habe, mahnt Klingbeil Disziplin von den Abgeordneten an: „Es wird die ganze Legislatur über schwierige Abstimmungen geben. Da müssen die Regierungsfraktionen stehen.“ Er selbst wolle die Aufmerksamkeit nun vor allem auf die Themen Jobs, Wirtschaft und Reformen lenken.

Bei der im Koalitionsvertrag verabredeten Reform der Schuldenbremse erhöhte Klingbeil den Druck auf die Union. Weil die Regierungskoalition für eine weitere Änderung der in der Verfassung verankerten Schuldenbremse die Stimmen von Grünen und Linken benötigt, hatten sich Unionspolitiker von dem Vorhaben distanziert. Zuletzt hatte CSU-Chef Markus Söder eine inhaltliche Zusammenarbeit mit der Linkspartei abgelehnt.

Klingbeil pocht nun auf Einhaltung des Koalitionsvertrags: „Wir haben verabredet, dass wir die Schuldenbremse reformieren, um mehr Investitionen zu ermöglichen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Partei nach ein paar Wochen vereinbarte Projekte aufkündigt.“

Die Regierung hat Klingbeil mit Blick auf die Haushaltslöcher auf einen strikten Sparkurs eingeschworen. „Für 2027 gibt es eine große Lücke“, so der Finanzminister. „Deshalb gibt es von mir die klare Ansage an alle Ministerien: Guckt jetzt schon, wo ihr Geld sparen könnt. Jeder wird sparen müssen.“

Er selbst will seinen Schwerpunkt als Finanzminister auf die Bekämpfung von Steuerbetrug und Schwarzarbeit setzen. Dort könne der Staat „sehr viel Geld reinholen“. Klingbeil: „Genauso, wie wir beim Bürgergeld prüfen, ob jemand das System ausnutzt, müssen wir auch prüfen, ob jemand, der viel Geld hat, das Steuersystem ausnutzt. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit.“

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dts Nachrichtenagentur

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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5 Kommentare

  1. Ute Lange
    20. Juli 2025 um 10.14 — Antworten

    Es zweifelt kein Mensch daran das dieses Dame ausreichendes Wissen hat um diesen hochrangigen Posten auszuführen !
    Aber ….sie hat sich im Vorfeld selbst abgeschossen mit Ihren unparteiischen und undemokratischen Ansichten !
    Herr Klingbeil möchte das nicht Worthaben …..
    Wie ist es möglich das eine 13% Partei einen Kanzler die Pistole auf die Brust setzt???
    Herr Merz…bleiben Sie bei Ihrer Meinung ,sonst wird es für Sie verheerende Folgen haben ….
    Lassen Sie sich nicht erpressen !!!

  2. Christa
    20. Juli 2025 um 10.56 — Antworten

    Der Klingbeil hat gar nichts zu fördern, er gehört nicht dazu.
    Wann wird der endlich abgeschoben? Der ist nur noch unerträglich. Sowas brauchen normale Bürger nicht.

    • Manfred Murdfield
      20. Juli 2025 um 13.41 — Antworten

      Der zuständige Bundestagswahlausschuss hat allen drei Vorschlägen von Union und SPD mehrheitlich zugestimmt. Von den 12 Mitgliedern des Ausschusses sind 5 CDU/CSU und 3 AfD, unter anderem Herr Brandner. Es scheint immer mehr Menschen in diesem Land zu geben, die das Grundgesetz wegen geistiger Überforderung abschaffen wollen und dafür ein Ermächtigungsgesetz bevorzugen. Leider sind immer mehr Möchtegernarier zu blöd für eine Demokratie. Ich bin gegen den Faschismus.

    • W. Lorenzen-Pranger
      20. Juli 2025 um 15.09 — Antworten

      Klingbeil hat sehr viel zu fordern, z. B. die Einhaltung demokratischer Gesetze und Gepflogenheiten. Wer Gerüchte in die Welt setzt um anderen zu schaden begeht üble Nachrede bis Rufmord. Beides ist strafbar.
      Und dann ihre „Forderung“ nach Abschiebung: Wo hin wollen sie denn einen deutschen Parlamentarier und Vize-Kanzler abschieben? Nach Deutschland, also dahin wo er herkam?
      Wenn Dummheit quietschen würde – in Deutschland wäre es sehr, sehr laut. 😂

  3. Lars
    20. Juli 2025 um 13.22 — Antworten

    Herr Merz sollte sich schnellstens der Meinung von Herrn Söder anschließen, der Frau Brosius-Gersdorf gewählt hätte und die Entschuldigung des Bamberger Bischofs, der zugab falsch informiert gewesen zu sein, ernst nehmen. Alles andere kann für ihn verheerende Folgen haben.

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