Geschichte

Herzogliches Mausoleum erstrahlt in neuem Glanz

hDas sanierte herzogliche Mausoleum auf dem Oldenburger Gertrudenkirchhof mit der Grabstätte des Herzogs, seiner Frau und dem tot geborenen Kind.

Das sanierte herzogliche Mausoleum auf dem Oldenburger Gertrudenkirchhof mit der Grabstätte des Herzogs, seiner Frau und dem tot geborenen Kind.
Foto: Katrin Zempel-Bley

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Oldenburg/zb – Das herzogliche Mausoleum auf dem Oldenburger Gertrudenfriedhof zwischen Alexanderstraße und Nadorster Straße ist ein in der Öffentlichkeit eher unbekanntes Meisterwerk des deutschen Klassizismus. Jetzt ist es für 800.000 Euro saniert und nach zwei Jahren Bauzeit mit einer Andacht wieder eingeweiht worden.

100.000 Euro überreichte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) am 10. Januar 2012 an Christian Herzog von Oldenburg. Er ist ein Nachfahre des Oldenburger Herzogs Peter Friedrich Ludwig, der das Mausoleum 1786 von Baumeister Johann Heinrich Gottlieb Becker für seine früh verstorbene Frau Friederike erbauen ließ. Er suchte sich dafür einen markanten Ort aus, den damaligen Eingang zur Stadt. 1790 wurde es fertig gestellt.

Das nicht zu übersehende herzogliche Familiengrab hat den Grundstein für den längere Zeit in Oldenburg bestimmenden Baustil des Klassizismus gelegt. Von außen ist die Bedeutung des Mausoleums nicht unbedingt sofort zu erkennen. Den Innenraum durfte jedoch wegen seines baulichen Zustandes niemand mehr betreten, weil der Stuck zu Boden fallen drohte. Grund war das über 200 Jahre alte marode Dach.

Auf Initiative der Oldenburgischen Landschaft und insbesondere ihres Präsidenten Thomas Kossendey kam bereits 2010 Bewegung in die Situation. Seinerzeit wurde das Anerkennungsverfahren als Bauwerk von nationaler Bedeutung erfolgreich in Gang gesetzt. 2011 erfolgte die Anerkennung.

Weil sich Bund, Land und die Stiftungen von OLB und Öffentlichen Versicherungen an den Kosten beteiligten, signalisierte vor zwei Jahren auch die DSD grünes Licht. Zudem beteiligten sich Christian Herzog von Oldenburg und seine Frau Caroline an den Sanierungskosten des Mausoleums ihrer Vorfahren, so dass jetzt das restaurierte architektonische Kleinod in seiner ganzen Schönheit vorgestellt werden konnte.

Das herzogliche Mausoleum, ein sogenannter Astylos, ein säulenloser dorischer Tempelbau mit Dreiecksgiebeln und Satteldach, wurde als Baudenkmal von nationalem Rang klassifiziert. Der Innenraum erhält sein Licht nur durch ein Fenster von sechs Meter Durchmesser und einem Gewicht von einer Tonne in der Mitte des 18 Meter hohes Daches. Das Fenster musste tagelang angehoben werden, um die darunter befindliche Rotunde zu sanieren. Zudem wurden die Wände gestrichen und die Gruft restauriert.

Auch nach der Sanierung ist das Mausoleum für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es soll deshalb ein Tag der offenen Tür stattfinden, damit sich interessierte Bürger ein Bild von dem klassizistischen Meisterwerk machen können, kündigte die Oldenburgische Landschaft an. Der Termin stand noch nicht fest.

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