Etwa 1.300 Schulleiterstellen in Deutschland nicht besetzt
In Deutschland fehlen etwa 1.300 Schulleiter. Damit ist jede 20. Schule ohne richtige Schulleitung, ist das Ergebnis einer Umfrage des „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Sonntagausgaben) bei den 16 Landesministerien für Bildung.
Demnach sind 1.270 Stellen von insgesamt 25.758 nicht besetzt. Das entspricht einer Quote von knapp fünf Prozent. Die Hamburger Bildungsbehörde machte als einzige keine Angaben, da die Besetzungsdaten in der Hansestadt erst im September ermittelt würden.
Die meisten unbesetzten Stellen gibt es in Nordrhein-Westfalen. Dort fehlen 387 Schulleiter. In NRW gibt es mit 4.460 Einrichtungen die meisten Schulen im Ländervergleich. NRW steht beim Schulleitermangel jedoch auch prozentual gesehen an der Spitze. 8,7 Prozent der Stellen in der Schulleitung sind unbesetzt. Eine leicht höhere Quote weist mit 8,8 Prozent nur Thüringen auf.
Die wenigsten unbesetzten Direktorenstellen hat Bremen. Nur sieben von insgesamt 155 Posten in der Hansestadt sind frei, im Saarland sind es 15 von 332 Stellen. Prozentual fehlen in Bayern am wenigsten Schulleiter: Im Freistaat sind nur 42 von etwa 4.350 Posten nicht besetzt. Das entspricht nur etwa einem Prozent.
Die Bildungsministerien weisen darauf hin, dass jede Zahl zu einem bestimmten Stichtag immer nur eine Momentaufnahme ist. „Die Besetzung von Schulleitungsstellen ist ein kontinuierlicher Prozess. Jedes Auswahlverfahren durchläuft zwingend mehrere Verfahrensschritte, die jeweils einige Zeit in Anspruch nehmen“, hieß es beispielsweise aus Schleswig-Holstein.
Ebenso erklärten mehrere Ministerien, dass keine Schule ohne Leitung sei. Die Leitung der Schulen mit vakanten Schulleitungsstellen werde durch beauftragte Lehrkräfte, durch die stellvertretende Schulleitung oder durch die (stellvertretende) Schulleitung einer anderen Schule sichergestellt.
Das Schulministerium in Sachsen-Anhalt hob jedoch die dringende Notwendigkeit der Besetzung der Schulleitung hervor: „Die Besetzung von Funktionsstellen mit motivierten Lehrkräften hat einen großen Einfluss auf die Schülerschaft, die Zufriedenheit des Kollegiums und die gesamte Schulgemeinschaft. Eine gut geführte Schule kann Herausforderungen besser meistern und langfristig erfolgreich sein.“
Für die Erhebung befragte das RND alle 16 Bildungsministerien der Bundesländer vom 24. Juni bis 31. Juli 2025. In den Zahlen sind allgemeinbildende (Grundschulen, Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen, Gymnasien) und berufsbildende Schulen zusammengefasst. Manche Bildungsministerien machten Angaben zu öffentlichen Schulen, andere zu Schulen in öffentlicher und privater Trägerschaft.
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dts Nachrichtenagentur
Foto: via dts Nachrichtenagentur
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