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Alle 19 Minuten Unfall mit Kind im Straßenverkehr

via dts Nachrichtenagentur

Alle 19 Minuten ist im Jahr 2024 ein Kind im Straßenverkehr verletzt oder getötet worden. Rund 27.260 Kinder unter 15 Jahren verunglückten bei Verkehrsunfällen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilte. Damit kamen in etwa so viele Kinder zu Schaden wie im Jahr 2023 (27.240). Die Zahl der getöteten Kinder stieg 2024 gegenüber 2023 von 44 auf 53. Nach einem deutlichen Rückgang während der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 war die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten und getöteten Kinder 2022 und 2023 wieder gestiegen.

Die 6- bis 14-Jährigen verunglücken montags bis freitags besonders häufig in der Zeit von sieben bis acht Uhr im Straßenverkehr. Dies ist die übliche Zeit, zu der sich die Kinder auf dem Weg zur Schule befinden. In dieser Zeit wurden im vergangenen Jahr 13 Prozent der verunglückten 21.870 Kinder im entsprechenden Alter verletzt oder getötet. In den folgenden Stunden bis 13 Uhr sind die Unfallzahlen niedriger. Montags bis freitags in den Zeiten von 15 bis 16 Uhr sowie 16 bis 17 Uhr erreichen sie mit einem Anteil von je neun Prozent den nächsthöchsten Wert.

Die meisten Kinder, die 2024 im Straßenverkehr verunglückten, waren mit dem Auto unterwegs (35 Prozent). 33 Prozent saßen auf einem Fahrrad und 21 Prozent gingen zu Fuß, als der Unfall passierte. Betrachtet man jedoch verschiedene Altersgruppen, ergibt sich ein differenzierteres Bild. Unter-Sechsjährige sind besonders häufig im Auto mit betreuenden Erwachsenen unterwegs, demzufolge verunglücken sie hier am häufigsten (58 Prozent im Jahr 2024).

Schulkinder bewegen sich hingegen mit zunehmendem Alter selbstständig im Straßenverkehr – entsprechend steigt der Anteil der Radfahrer und Fußgänger unter den Verunglückten. 6- bis 14-Jährige verunglückten am häufigsten auf ihrem Fahrrad (38 Prozent), 29 Prozent in einem Auto sowie 20 Prozent zu Fuß.

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dts Nachrichtenagentur

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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3 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    14. August 2025 um 10.09 — Antworten

    Es ist eine einzige Katastrophe. Einige, zu viele, Verkehrsteilnehmer, egal ob mit motorisierte Fahrzeugen oder auch mit dem Fahrrad passen sich Verkehrssituationen grundsätzlich nicht an. Daß man so etwas wie vorausschauend fahren sollte, publizierte schon Fritz Huschke von Hanstein in den 50-ern in der Zeitschrift „Quick“, das war also schon damals ein Problem. Seitdem haben all zu viele immer noch nix kapiert, es sind nur sehr viel mehr, SEHR viel mehr, Verkehrsteilnehmer auf der Straße geworden. Die Forderung nach Rücksichtsnahme wäre also heute wichtiger denn je, leider haben aber viele bis heute buchstäblich „den Schuß nicht gehört“. Das ist nicht schade, das ist dann eben unter Umständen tödlich und, buchstäblich von Gerichten zu verurteilen – bei bewiesener Schuld auch gern wegen Totschlag oder Mord.

    • Markus
      14. August 2025 um 13.49 — Antworten

      Extrem schlimm ist der Überholzwang, unter dem die meisten Autofahrer zu stehen scheinen. Es muss auf Deibel-komm-raus überholt werden, egal ob Platz vorhanden ist oder nicht. Von den 1,50m Mindest(!)abstand bleiben dann vielfach nur 30cm oder noch weniger übrig. Ich bewerte das dann schon als versuchten Mord.
      Die Frage ist ja, ob diese Zwangsstörung behandelbar ist oder eben nicht. Und ob jemand mit einer solchen nicht behandelbaren Zwangsstörung noch ein Kfz führen darf.

      • W. Lorenzen-Pranger
        15. August 2025 um 23.33 — Antworten

        Wie auch immer, zur Teilnahme am Straßenverkehr braucht es mehr, als nur ein Fahrzeug zum rollen bringen zu können – es braucht auch Grips und daraus folgend Verantwortungsbewußtsein.
        Was bringen ein paar zehntel Sekunden, wenn sich deshalb ein anderer Mensch verletzt oder gar stirbt?

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