Niedersachsen

Asiatische Hornisse breitet sich aus

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) breitet sich in Niedersachsen aus. Sie unterscheidet sich optisch hauptsächlich durch ihre Färbung und Größe von der europäischen Hornisse (Vespa crabro).

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) breitet sich in Niedersachsen aus. Sie unterscheidet sich optisch hauptsächlich durch ihre Färbung und Größe von der europäischen Hornisse (Vespa crabro).
Foto: cynoclub

Oldenburg (Svenja Kaden/pm/ki) Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) wird in Niedersachsen zunehmend gesichtet. Während es 2023 nur wenige Nachweise gab, sind im laufenden Jahr bereits über 100 Sichtmeldungen beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) eingegangen. Als invasive Art stellt sie eine Gefahr für heimische Insekten dar – auch Honigbienen gehören zu ihrem Nahrungsspektrum. Umwelt- und Agrarministerium haben deshalb gemeinsam mit Imkerverbänden, dem Bieneninstitut in Celle und dem NLWKN den fachlichen Austausch gesucht.

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Keine Panikmache

Die Vertreter der Imkerverbände begrüßten den sachlichen Umgang mit dem Thema. „Weder Panikmache vor wirtschaftlichen Schäden noch die Verharmlosung der Gefahr durch die Asiatische Hornisse werden dem Problem gerecht. Wir brauchen einen faktenbasierten Umgang mit dieser invasiven Art,“ betonten Jürgen Frühling und Christian Jockheck, Vorsitzende der Landesverbände „Hannoverscher Imker“ und „Imker Weser-Ems“. Alle Beteiligten waren sich einig, dass eine vollständige Beseitigung der Art nicht mehr möglich sei. Stattdessen gehe es um gezieltes Management und Aufklärung.

Umgang mit Nestfunden

Seit März 2025 gilt für die Asiatische Hornisse in der EU eine geänderte Rechtslage: Die Art wurde von der Phase der sofortigen Beseitigung (Artikel 16 der EU-Verordnung) in die Phase des Managements (Artikel 19) überführt. Das heißt: Maßnahmen zur Bekämpfung werden zwar weiterhin durchgeführt, aber nur noch nach Einzelfallprüfung und unter Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit. Ziel ist es, fachlich sinnvolle und wirtschaftlich vertretbare Lösungen umzusetzen.

Friedliches Verhalten

Die Asiatische Hornisse gilt als friedfertig und greift Menschen nur zur Nestverteidigung an – ähnlich wie die heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro). Eine gesundheitliche Gefahr besteht vor allem für Allergiker/innen. Sichtungen – möglichst mit Foto – sollen gemeldet werden, damit fachgerecht auf Nestfunde reagiert werden kann. Die Plattform zur Meldung lautet: www.neobiota-nord.de. Alternativ ist auch eine Meldung per E-Mail an invasive-arten@nlwkn.niedersachsen.de möglich.
Der NLWKN bewertet Maßnahmen zur Eindämmung anhand standardisierter Kriterien.

Hintergrund zur Art

Die 2,4 bis 3 Zentimeter große Hornissenart stammt ursprünglich aus Südostasien und wurde 2004 vermutlich mit Importware nach Frankreich eingeschleppt. Sie breitet sich seitdem in Europa stark aus und ist mittlerweile in vielen Bundesländern verbreitet. In Niedersachsen wurde sie bislang vor allem westlich der Weser nachgewiesen. Als Teil der Faltenwespen ernährt sie sich von Insekten wie Fliegen und Bienen, aber auch von Pflanzennektar.

Mehr Infos zur Art unter:
www.nlwkn.niedersachsen.de
www.laves.niedersachsen.de
imkerlvhannover.de
www.velutina.de

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