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Thüringens Ministerpräsident verteidigt geplanten Lockerungskurs

Seniorin mit Mundschutz und Einkaufstüte, über dts Nachrichtenagentur

Erfurt (dts Nachrichtenagentur) – Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat seinen geplanten Lockerungskurs verteidigt. Es ginge nicht darum, die Maskenpflicht und Schutzmaßnahmen generell abzuschaffen, sondern das Virus solle dort weiterhin bekämpft werden, wo akute Infektionsgefahren bestünden, sagte Ramelow am Montag der RTL/n-tv-Redaktion. Zu den Diskussionen über seine Ankündigung, auf die Corona-Schutzmaßnahmen verzichten zu wollen, sagte er: „Interessant, was sich am Wochenende alles daraus ergeben hat, nur weil ich darauf hingewiesen habe, dass wir aus dem Krisenmodus aussteigen wollen.“

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Man wolle aus dem Krisenmodus raus und in den Regelbetrieb rein, so Ramelow. „Regelbetrieb heißt, das Gesundheitsministerium wird alles kontrollieren wo Infektionen stattfinden.“ Es werde alles das bleiben, was zwingend notwendig sei, um die Gefahr von Sars-CoV-2 weiter zu bekämpfen. „Das Virus ist nach wie vor aktiv, aggressiv und gefährlich, aber es muss dort bekämpft werden wo es ist und wir müssen aufhören das bei Twitter oder Facebook bekämpfen zu wollen.“ Man müsse es konkret da abwehren, wo die Gefahr einer Infektion stattfinde oder wo die Gefahr gegeben sei. „Deswegen werden die Teile auch bleiben, wo wir zu eng miteinander Gefahr laufen uns gegenseitig anzustecken“, so Ramelow. Deswegen werde er dem Kabinett vorschlagen, dass zum Beispiel in den öffentlichen Verkehrsmitteln weiterhin der Mund-Nasen-Schutz bleiben solle. Bezüglich einer genaueren Ausdifferenzierung der Maßnahmen habe er lediglich darauf hingewiesen, dass man nicht mehr in den Fußgängerzonen die Polizei kontrollieren lasse, wo es gar keine Infektionen gebe. „Wenn sie in der Hälfte aller Landkreise drei Wochen hintereinander eine Null-Infektion haben, dann fragen sich die Bürger natürlich trotzdem, was heißt das jetzt eigentlich, wenn die Polizei das kontrollieren soll, ob wir wirklich aus nur zwei Haushalten sind.“ Und weiter: „Wenn ich dann höre in anderen Bundesländern soll es auch Familienfeiern mit 75 Personen geben, dann fragen natürlich die Bürger in Thüringen, warum dürfen wir nicht unsere Hochzeitsfeier organisieren.“ Diesen Teil wolle man verändern, aber es blieben die Grundbedingungen. Es dürfe nicht zu „fröhlichen Begängnissen“ kommen, die am Ende wieder zu Infektionen führten. „Ich habe niemandem gesagt, reißt euch die Mund-Nasen-Bedeckung ab und küsst euch. Ganz im Gegenteil, ich warne dringend davor wildfremde Menschen zu küssen, sondern man sollte schon in seiner Familie bleiben.“ Wenn in einem Gottesdienst „auf einmal so dicht `Halleluja`“ gesungen werde, dann dürfe man sich nicht wundern, dass es möglicherweise dadurch Infektionen gebe, sagte Ramelow.

Foto: Seniorin mit Mundschutz und Einkaufstüte, über dts Nachrichtenagentur

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