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Straßenblockierer schlagen mehrere hundert Male zu

Eine Straßenblockade in Berlin, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Aktivisten der sogenannten „Letzten Generation“ haben in diesem Jahr bundesweit bereits hunderte Straßen blockiert. Dabei kleben sie sich fest und betonierten zuletzt in Berlin sogar ihre Hände ein.

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Berlin meldete 149 Blockaden, Hessen 34, Baden-Württemberg 17, Bayern acht, Sachsen fünf, Brandenburg vier, Nordrhein-Westfalen und Bremen drei, berichtet die „Welt am Sonntag“. Hamburg meldete sogar 213 „Aktionen“ der Gruppe, worunter auch Versammlungen fallen. Allein in Berlin wurden 310 Männer und Frauen in Gewahrsam genommen und 67 Strafverfahren eingeleitet. In der vergangenen Woche hatte „Die letzte Generation“ zwar angekündigt, ihre Straßenblockaden über den Sommer ruhen zu lassen, um weitere Mitstreiter zu gewinnen. Für den Herbst drohte die Gruppe aber größere Aktionen an. Man wolle den „Überlebenswillen der Gesellschaft auf die Straße tragen“, heißt es in einer Stellungnahme. CDU-Generalsekretär Mario Czaja fordert daher ein erheblich härteres Durchgreifen der Sicherheitsbehörden. „Genau wie Hooligans sollten auch Blockierer schon vor angekündigten Aktionen konsequent und so lange wie möglich in präventiven Gewahrsam genommen werden“, sagte Czaja der „Welt am Sonntag“.

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, dass man die Ankündigung von neuen Aktionen im Herbst sehr ernst nehme. Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachte zudem einen größer werdenden Einfluss von Linksextremisten auf die Klimabewegung. „Linksextremisten aus verschiedenen Teilen der Szene versuchen, demokratische Diskurse zu verschieben, sie um ihre eigenen ideologischen Positionen zu ergänzen, gesellschaftlichen Protest zu radikalisieren und den Staat und seine Institutionen zu delegitimieren“, so der Sprecher weiter. Gewaltorientierte Linksextremisten würden auch mithilfe von Aktionsbündnissen, Einfluss auf die Proteste nehmen.

Foto: Eine Straßenblockade in Berlin, über dts Nachrichtenagentur

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2 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    23. Juli 2022 um 13.19

    „…CDU-Generalsekretär Mario Czaja fordert daher ein erheblich härteres Durchgreifen…“

    Unionler sollten sich, was Umweltfragen angehen, mal ganz fix und dezent zurückhalten, haben sie doch alle die Energiepolitik der Merkel und und des Herrn Altmaier mit getragen. Hermann Scheer (SPD) – aber nicht nur der, hat vor über einem Jahrzehnt vor den Folgen deutlich gewarnt, „Das Ende des Wachstums“ (Club of Rome) erschien 1972 (!) und sagte ziemlich präzise voraus, was heute längst passiert und massive Auswirkungen hat.
    Wenn hier jemand „härteres Durchgreifen“ zu fordern hat, dann sind es die Bürger im Ahrtal und alle anderen, die noch beroffen sein werden. Die FAZ hat dazu gerade einige Recherchen zu bieten.
    Aber, sich auf der Straße anzukleben – oder gar teilweise einzubetonieren – ist natürlich genau so bekloppt. Was zählt sind unabweisbare Argumente und nichts anderes – und daß Rainer Langhans mal wieder recht hat, der sagt, das Politische findet zuerst im Privaten statt, geschenkt. Für solche Leute, ob nun Unionler oder Kontaktkleber, ist das vermutlich eh zu hoch.

  2. Markus
    27. Juli 2022 um 14.05

    Für die Selbstfestkleber gibt es mehrere Möglichkeiten:
    – die französische: ein kräftiger Ruck, die Hand ist frei, etwas Fell klebt noch auf der Strasse. Tut weh, aber für selbst verursachte Unfälle keine Haftung.
    – die ruhige Hand: die Festgeklebten absichern (Absperrung drumherum), damit da keiner drüberfährt. Dann warten. Vielleicht bei kühlen Nächten noch etwas wässern. Wenn es ein, zwei Tage nichts zu essen und zu trinken gibt glaube ich, dass die sich sehr schnell wieder „entkleben“.
    Auf jeden Fall: kein Mitleid.