Schwesig fordert von Merz neue Energiepolitik
Vor seinem Antrittsbesuch in Mecklenburg-Vorpommern an diesem Dienstag hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) appelliert, bei der Bekämpfung der AfD die Energiepolitik stärker in den Blick zu nehmen.
„Es ist wichtig, dass praktische Vorschläge aus dem Osten ernst genommen werden“, sagte sie dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe). „Der Kanzler muss günstiger grüner Energie Priorität einräumen und sich in Brüssel dafür einsetzen, dass ihr Preis nicht mehr an dem von Gas hängt.“
Merz soll der Schweriner Regierungschefin zufolge das sogenannte Merit-Order-Prinzip auf dem Strommarkt verändern helfen, wonach das teuerste Kraftwerk, das zur Deckung des Bedarfs noch gebraucht wird, die Kosten für alle regelt. „Es ist doch absurd, dass uns verboten wird, den Strom, den wir vor Ort produzieren, auch direkt zu nutzen“, so Schwesig weiter, die auf den billigen grünen Strom ihres Bundeslandes verwies, der sehr viel teurer an die Bevölkerung und die Wirtschaft weitergegeben werden müsse.
„Wer die Windräder vor der Nase hat, sollte einen Vorteil davon haben und nicht einen Nachteil. Sonst wird es gerade im Osten keine große Akzeptanz für die grüne Energie geben.“ Insgesamt gehe es derzeit aber „nicht um einzelne Gesetze. Wir müssen nichts weniger, als das Vertrauen der Bevölkerung in unser politisches System zurückgewinnen. Wir müssen beweisen, dass Demokratie etwas Gutes ist und zu guten Ergebnissen führt.“
Anzeige
dts Nachrichtenagentur
Foto: via dts Nachrichtenagentur




1 Kommentar
Man spürt überdeutlich die massive Lobbyarbeit der Energie-Grosskonzerne. Umweltfreundliche Energien sind böse und müssen verboten bzw, falls rechtlich nicht machbar, möglichst unrentabel und aufwendig gestaltet werden. Es sei denn, die Erzeugung ist fest in den Händen besagter Konzerne. DANN ist das ja etwas völlig anderes.
Wenn unsere südlichen Bundesländer keine regenerative Energie vor der Haustür haben wollen (und ja, die Wähler haben es in der Hand, entsprechende Parteien und Politiker zu wählen) dann sollen sie halt höhere Strompreise zahlen. Wir hier im Norden mit mengenweise Wind und PV freuen uns dann über hoffentlich geringere Preise.
Wenn ich mir so ansehe, was alles versucht wird, den einfachen Bürger an den teuren Tropf der Energiekonzerne zu fesseln wird mir übel. Bei den immer weiter sinkenden Preisen für PV und Speicher lohnt es für jeden Bürger, seine 800-2000W Solar (je nach Platz am Balkon) plus Speicher plus Wechselrichter zu installieren, dazu eben ein kleines Stück Elektronik zur Steuerung. Solarstrom in den Speicher und von dort aus ins Stromnetz, gesteuert durch ein kleines Messmodul (Shelly & Co), um nur den Eigenverbrauch zu produzieren und möglichst nichts an die Konzerne zu verschenken. Wenn es im Winter nicht reicht bezieht man nur das nötigste aus dem Netz. Minimiert die eigenen Stromkosten, die Investition hat man nach wenigen Jahren wieder raus. Es minimiert aber auch die obszönen Gewinne der Stromkonzerne, denn die den Konzernen bei einfachen BKW geschenkten kWh verkaufen diese gleich wieder einen Zähler weiter zum vollen Preis, ohne dass dieser Strom auch nur ansatzweise die Netze belastet, eher im Gegenteil – besagten Strom müssen Konzerne nicht selbst bereitstellen. Hier wird Gift und Galle gespuckt, mit Falschaussagen die Bürger verunsichert und weiter fleissig Geld gezählt.