Reiseforscher sieht Mallorca-Reisen mit Sorge

München (dts Nachrichtenagentur) – Jürgen Schmude, Professor für Tourismuswirtschaft und Nachhaltigkeit an der Universität München, sieht Mallorca-Reisen mit Sorge. „Grundsätzlich ist dieser Ansturm eine Katastrophe“, sagte der Wissenschaftler dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
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Man habe gesehen, was bei Reise-Großereignissen passieren könne – „Stichwort Ischgl“. Er habe große Sorge, dass der Mallorca-Ansturm ein erneutes Ansteigen der Fallzahlen verursachen werde. „Wir laufen Gefahr, ein zweites Ischgl zu produzieren mit Mallorca“, sagte Schmude. „Es würde mich nicht wundern, wenn die Insel in drei Wochen wieder in einen harten Lockdown muss.“
Hotels und Airlines hätten zwar umfassende Hygienekonzepte umgesetzt. Aber: „Wir wissen, dass sich Menschen im Urlaub anders als im Alltag verhalten. Generell versucht man, Probleme im Urlaub auszublenden. Und aktuell wollen diese Leute ja ganz bewusst raus aus der Corona-Situation in Deutschland.“
Foto: Ballermann 6, über dts Nachrichtenagentur
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Tja, dreihundert (!) zusätzliche Flüge in kürzester Zeit, laut Presseberichten. Klar, wenn man Menschen so lange einsperrt, dann wollen die endlich mal raus, was denn sonst? Prof Streeck hat genau vor so etwas gewarnt, wenn er sagte, wir müssen lernen auch mit diesem Virus zu leben wie mit allen anderen Krankheiten eben auch. Statt, wie in Asiens Straßen täglich sichtbar, mit Atemschutz im Bedarfsfall einkaufen zu gehen, gehen wir außer bei Wurst und Käse eben gar nicht – – – und bestellen demnächst vermutlich auch noch drei Stecknadeln im Versandhandel. Scheint für Deutsche die bessere Lösung zu sein – denn lernen ist ja auch sooo schwer…