Psychotherapeuten fordern Biertrinken erst ab 18 Jahren

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundespsychotherapeutenkammer verlangt, das Eintrittsalter für Biertrinker auf 18 Jahre heraufzusetzen. „Im Vergleich zu Cannabis ist Alkohol die gefährlichere Droge und sollte daher beim Verkauf mindestens gleichbehandelt und frühestens ab 18 Jahren verkauft werden dürfen“, sagte der Präsident der Kammer, Dietrich Munz, der „Bild“ (Samstagausgabe): Derzeit dürfen Jugendliche ab 16 Jahren Bier trinken.
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Munz sprach sich zugleich für eine komplette Reform der Drogenpolitik aus. „Keine Stigmatisierung und dafür Aufklärung über Folgen des Konsums und wo Hilfe zu bekommen ist. Das kann bereits im Schulunterricht beginnen. Bier und Wein sollen nicht verteufelt, aber anders und mit mehr Bewusstsein für die Risiken behandelt werden. Ziel muss sein, Missbrauch und Abhängigkeit zu reduzieren“, sagte Munz zu „Bild“. Dafür sollen auch die Steuern auf Drogen erhöht und der Zugang erschwert werden.
Foto: Jugendliche auf einer Parkbank mit Bier, über dts Nachrichtenagentur
1 Kommentar
Haben die Erfahrungen mit Prohibition, ob nun ganz oder teilweise, weltweit nicht gelehrt, daß so etwas sportlich jederzeit ausgehebelt wurde? Ich erinnere mich an an Zugangsbeschränkungen zu Diskotheken, die meine Tochter locker umging, wie ich dann später mal erfuhr
Wie weltfremd kann man eigentlich, gar als studierte Menschen, sein, solchen Unsinn zu fordern. Mir fällt zu so etwas nur ein Text von Biermann ein: „Weil keiner tut, was er tun darf – was verboten ist, das mach uns gerade scharf.“
Oder die, unmittelbar auf den Alkoholkonsum bezogene, Aussage eines amerikanischen Journalisten: „Am Tag als das Alkoholverbot fiel, habe ich erstmals den ganzen Tag nur Wasser gertrunken.“
Die weit überwiegende Mehrheit der Bürger dieses Landes, egal wie jung oder alt, ist eben nicht süchtig – aber, vor allem die Jüngeren, sind schon mal neugierig….