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Online-Handel bleibt Wachstumstreiber im Einzelhandel

Pakete in einem Späti, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Online-Handel bleibt Wachstumstreiber im deutschen Einzelhandel. Der Handelsverband Deutschland (HDE) teilte am Mittwoch mit, dass er in diesem Segment im laufenden Jahr ein Umsatzplus von fast 20 Prozent erwartet.

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Insgesamt ist die Lage im Einzelhandel allerdings weiterhin von den Geschäftsschließungen im Lockdown der vergangenen Monate geprägt. Mehr als die Hälfte der Innenstadthändler rechnen für das laufende Jahr mit Umsätzen unter Vorjahr. Ohne weitere Lockdowns und bei niedrigen Infektionszahlen geht der HDE für den gesamten Handel von einem Umsatzwachstum von 1,5 Prozent aus. „Die positive Entwicklung in den letzten Wochen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass das erste Halbjahr insbesondere für den Innenstadthandel verloren ist“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Extrem gelitten habe der Bekleidungseinzelhandel, dessen Erlöse um rund ein Drittel geschrumpft seien. Laut aktueller HDE-Konjunkturumfrage berichten fast drei Viertel aller Handelsunternehmen von gesunkenen Umsätzen in den ersten sechs Monaten des Jahres. Etwas weniger schlecht laufe es in Branchen, die im Bereich Freizeit, Heim und Garten aktiv sind, so der HDE. Dort lagen die Umsatzverluste in den ersten vier Monaten etwa im Bereich Heimwerken bei 16 Prozent, im Möbelhandel bei zwölf Prozent. Einzelne Sortimente legten im bisherigen Jahresverlauf deutlich zu.

Dazu zählen der Fahrradhandel und der Lebensmittelhandel. Große Umsatzgewinne erzielt weiterhin der Online-Handel. Der HDE hebt angesichts eines Umsatzsprungs von rund 30 Prozent von Januar bis April seine Prognose für dieses Segment auf ein Umsatzplus von knapp 20 Prozent an (vorher +17 Prozent). Die Umsätze steigen somit auf insgesamt knapp mehr als 87 Milliarden Euro.

„Die Krise ist noch nicht vorbei, für viele Einzelhändler ist die Lage nach wie vor sehr schwierig“, so Genth. „Die Branche braucht jetzt die richtigen Rahmenbedingungen von der Politik, um nach der Krise wieder durchstarten zu können.“

Foto: Pakete in einem Späti, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    14. Juli 2021 um 17.29 — Antworten

    Habe gerade einen Fahrrad-Dynamo gekauft. Einzelhandel für das etwas besondere Gerät vor Ort günstigster Preis 36,- Euro, Internet, inclusive Versand, knapp 21,. Euro.
    Ich verstehe ja, daß Internethändler meist kaum Ladenmiete zahlen müssen, aber etwas schärfer kalkulieren müßten die ortsansässigen Händler nach meiner Meinung schon, auch, wenn man unbedingt auf Schickimicki machen möchte…

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