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NRW-Innenminister kritisiert geplante Cannabis-Legalisierung

Cannabis, über dts Nachrichtenagentur

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat scharfe Kritik an der geplanten Legalisierung von Cannabis geübt. „Die Ampel-Koalition begeht hier aus meiner Sicht einen fatalen Fehler mit weitreichenden Folgen“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe).

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Es gebe „Folgen für die Gesundheit der Menschen, für unsere Gesellschaft, für die Machenschaften der Organisierten Kriminalität und für die Gefahren im Straßenverkehr“. Professionelle Drogenbarone würden ihre Machenschaften dadurch wohl nicht einstellen. „Sie werden versuchen, Cannabis mit höherem THC-Gehalt unkontrolliert auf dem Schwarzmarkt anzubieten und Produkte günstiger zu verkaufen“, sagte Reul. Der nordrhein-westfälische Innenminister sieht zudem gravierende Folgen auf den Straßenverkehr zukommen.

„Cannabis schränkt die Reaktionszeit stark ein und macht den Fahrer fahruntüchtig. Die Legalisierung birgt die Gefahr von mehr Unfalltoten.“ Außerdem lasse die Legalisierung einen riskanten Trugschluss zu: „Was legal ist, kann nicht gefährlich sein. Wie sollen Prävention und Aufklärung so in Zukunft funktionieren? Für mich ein völlig falsches Signal“, sagte der Innenminister.

SPD, Grüne und FDP wollen laut Koalitionsvertrag eine „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften“ einführen. Damit würden „die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet“, heißt es.

Foto: Cannabis, über dts Nachrichtenagentur

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7 Kommentare

  1. Dr. Greenthumb
    28. November 2021 um 16.43 — Antworten

    Wenn man nach Kanada guckt sieht man das der legale Markt den illegalen Markt überholt hat. Wenn man eine gute Beratung erhält und ein Produkt kaufen kann das überwacht angebaut wurde ohne Streckmittel mit THC und CBD angaben dann kaufen die Konsumenten auf Dauer lieber in Lizensierten Fachgeschäften. Das geschieht nicht innerhalb von 1 Jahr aber es geschieht. Das Strassenverkehrs Argument ist das gute alte Angst schüren, CDU Taktik halt. Jeder der sich 10 Minuten damit auseinander setzt weiss das es nicht stimmt. Die THC Werte weswegen hunderttausende Jahr für Jahr ihre Führerscheine verlieren(wenn es gut läuft nur das und nicht noch die Arbeit z.b) und eine kostenintensive MPU machen müssen, sind so niedrig angesetzt das man selbst nach Tagen wenn man wieder nüchtern ist den Führerschein entzogen bekommt. Der Wert von 1 ng im Blutserum ist kein Wert der wissenschaftlich fest gelegt wurde sondern der Wert bei dem man sagen kann es wurde auf jeden fall in den letzten Tagen konsumiert. Daraus resultiert das es für Cannabis Konsumenten vollkommen egal ist ob sie vor 1 Std oder 3 Tagen konsumiert haben, der Führerschein ist bei einer Kontrolle sowieso weg und grade das motiviert nicht dazu nach dem Konsum zu warten bis man nüchtern ist, was nach wissenschaftlichen Erkenntnissen min. 4 am besten aber 6-8 Std. Dauern sollte. Also sind, wenn, die bekifften Fahrer sowieso jetzt schon auf der Straße, bei einer Legalisierung und neu Regelung des Führerschein Rechts würde der größte Teil der Konsumenten warten bis er nüchtern ist und dann erst wieder ein Fahrzeug führen da er bei einer Kontrolle seinen Führerschein ja nicht abgeben muss wenn er nüchtern ist(im Gegensatz zur momentanen Situation). Somit wird es weniger bekiffte Fahrer geben, klar es gibt wie beim Alkohol immer mal einen der leichtsinnig hinterm Steuer hängt aber diese Leute sollten auch bestraft werden mit, dann, einer MPU und keine unschuldigen. Dieses Argument mit dem strassenverkher lese ich immer wieder und ist einfach an den Haaren herbei gezogen und lächerlich. Aber das sind so gut wie alle Argumente der CDU Politiker gegen die Cannabis Legalisierung.
    Und es hat genauso wenig eine fatale Signalwirkung wenn man jetzt erzählt Cannabis ist böse und du landest im drogensumpf wenn du konsumierst + wirst bestraft, ganz toll. Anstatt dass man offen und ehrlich über Vor und Nachteile aufklärt wirklich ehrlich wenn die Jugendlichen das merken dann sehen sie die ganze Sache auch anders. Aber will ich jetzt nicht weiter ausführen denn ich hab Hunger und möchte jetzt essen.

    Beste grüsse

  2. MrTrashpack
    28. November 2021 um 20.05 — Antworten

    Alle genannten Punkte sind Quatsch. Überhaupt nicht wissenschaftlich und nicht Fakten basiert. Wer unter Rausch steht, darf nicht fahren. Warum sollte das bei Cannabis anders als bei Alkohol sein? Folgen für die Gesundheit gibt es jetzt gerade. Die Legalisierung stellt sicher, dass keine gefährlichen Fremdstoffe enthalten sind. Aufklärung und Prävention ist mit der Legalisierung besser möglich. Zu meiner Schulzeit gab es keine Prävention. „Cannabis macht euch zu Junkies, Finger weg.“ Mehr Aufklärung gab es nicht. Ich hoffe, das ist heute schon anders. Konsumenten sind keine Verbrecher. Es muss angefangen werden, Menschen, die ein Problem haben, mit illegalen Substanzen zu helfen und sie nicht zu verfolgen. Und was ist das für eine merkwürdige Aussage, dass der Schwarzmarkt dann mit günstigeren Preisen und noch höheren THC-Gehalt kommen wird? Das ist doch kein Grund nicht zu legalisieren. Den Schwarzmarkt einfach machen zu lassen ist sicher keine Lösung. Der Krieg gegen die Drogen hat nicht funktioniert und es ist höchste Zeit neue Wege einzuschlagen.

  3. Benno Tramm
    28. November 2021 um 20.50 — Antworten

    Es gibt keinen Grund an den Vorteilen einer Legalisierung zu zweifeln. Kein einziges Land hat es bereuht. Keines der Horrorszenarien, welche Herr Reul hier aufzählt wird eintreten.
    Der Schwarzmarkt macht beispielsweise in Kanada mittlerweile wenigerals 50% aus, Tendenz sinkend. Portugal hat seit der Entkriminalisierung ALLER Drogen praktisch keine Drogentoten mehr. Jugendkonsum hat nicht zugenommen.
    In Colorado ist die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle seit der Legalisierung stark gesunken. Der Alkoholkonsum hat stark nachgelassen. Je repressiver ein Land, desto größer sind die Probleme. Das zieht sich durch sämtliche Drogenpolitiken der Welt.
    Alles was die CDU/CSU, die AfD und einige wenige Polizisten gegen die Legalisierung bringen ist wissenschaftlich überholt und falsch.

  4. Ralf Blandowski
    28. November 2021 um 21.26 — Antworten

    „Was legal ist, kann nicht gefährlich sein.“

    Toll wusste gar nicht das Alkohol und Tabak total harmlos sind. Voll Cool, dann können die Menschen noch mehr Alkohol und Tabak konsumieren *ironie

    Sorry aber das was da der Innenminister da sagt ist Schnee von gestern und blendet die Realität komplett aus. Und immer der Verweis auf die Niederlande……dort war Cannabis nie legal sondern nur geduldet! Großhandel war ebenso wie in Deutschland bisher noch nie legal!

  5. Larry
    29. November 2021 um 9.07 — Antworten

    Ich kann absolut nicht verstehen wie man so etwas abdrucken kann. Was hat das noch mit Journalismus zu tun? Bei aller Liebe, aber Herr Reul lebt immer noch in den 80er.

  6. Tonio
    29. November 2021 um 18.33 — Antworten

    Was mich wundert:
    Beio den legalen Drogen Alkohol und Tabak wird versucht eine Konsumreduktion ohne Strafverfolgung zu erreichen, während bei Cannabis nur die Strafverfolgung das Allheilmittel sein soll, was es letzlich nicht ist
    Lieber Innenminister, dann kommen sie mal nach Duisburg und am besten Inkognito, dann werden sie sehen, dass man hier bei uns zu jeder Uhrzeit jegliche Menge Cannabis erwerben kann die man bezahlen könnte.

    Manchmal denke ich, man tut so, als ob wir was neues Einführen. Alle Gefahren die der Minister anspricht gibt es heute und in der Prohibition auch….
    Na ja wegen solchen weltfremden Aussagen wird die CDU 2022 die Regierung nicht mehr stellen können, denn die Bürger lassen sich nicht für doof verkaufen…..

    • W. Lorenzen-Pranger
      30. November 2021 um 16.14 — Antworten

      Ein Journalist in den USA berichtete, daß er an dem Tag seinerzeit, an dem die Prohibition aufgehoben wurde, das erste mal seit Jahren den ganzen Tag nur Wasser getrunken hätte… 🙂

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