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Maas hofft auf besseres Verhältnis zu Washington nach US-Wahl

US-Flagge, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Außenminister Heiko Maas (SPD) knüpft an die US-Präsidentschaftswahl die Hoffnung auf eine Verbesserung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses. „Ich wünsche mir, dass sich der Umgang miteinander ändert – völlig unabhängig davon, wer diese Wahl gewinnt“, sagte der SPD-Politiker dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben). In den vergangenen Jahren hätten die transatlantischen Beziehungen gelitten.

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„Mit Donald Trump als Präsidenten ist das transatlantische Verhältnis komplizierter geworden. Da wurden immer wieder ohne vorherige Absprache Entscheidungen getroffen, die wir nicht nachvollziehen konnten“, sagte Maas und verwies auf die Aufkündigung des Nuklearabkommens mit dem Iran. Zugleich warnte der Minister vor Illusionen im Falle eines Wahlsiegs von Herausforderer Joe Biden. „Ich gehöre nicht zu denen, die meinen, dass mit einem Präsident Biden `alles wieder gut` würde“, so Maas. „Die amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik ist seit Jahren dabei, ihre im Kalten Krieg angenommene Rolle in der Welt strategisch neu auszurichten.“ Man müsse sich darauf einrichten, dass sich an dieser Grundtendenz strukturell nichts ändern wird, sagte er. Möglicherweise werde es nach einem Regierungswechsel bessere Absprachen mit den US-Amerikanern geben. „Es bleibt aber die Lehre: Wir Europäer müssen mehr Eigenverantwortung übernehmen“, mahnte Maas. Der SPD-Politiker verbat sich eine Einmischung der USA in das Gaspipelineprojekt Nordstream 2. „Über unsere Energiepolitik und Energieversorgung entscheiden wir hier in Europa. Wir kritisieren ja auch nicht, dass die Vereinigten Staaten im letzten Jahr ihre Ölimporte aus Russland mehr als verdoppelt haben und jetzt der weltweit zweitgrößte Importeur russischen Schweröls sind“, so Maas. Die USA nähmen ihr Recht auf eine eigenständige Energiepolitik wahr. „Wir tun das auch“, fügte er hinzu. Er gehe davon aus, dass Nordstream 2 zu Ende gebaut wird. „Die Frage ist, wann“, sagte der Außenminister dem RND.

Foto: US-Flagge, über dts Nachrichtenagentur

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