Nachrichten

Lang warnt vor „aktiver Verbrauchertäuschung“ bei Gasheizungen

Ricarda Lang , über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Grünen-Chefin Ricarda Lang appelliert eindringlich an die Bürger, schon jetzt keine fossilen Heizungen mehr einzubauen. „Wer den Leuten einredet, dass Gas- und Ölheizungen sich lohnen, betreibt aktive Verbrauchertäuschung, die Zeit, in der neue Öl- und Gasheizungen eingebaut werden sollten, ist vorbei“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Anzeige

Sie rate den Bürgern, auf „erprobte, bezahlbare, zukunftsfeste Heizungen“ zu setzen. Spätestens vom 1. Januar 2024 an mache es wenig Sinn, neue Öl- und Gasheizungen einzubauen, so Lang. Denn die Preise für fossile Energien würden in den nächsten Jahren in die Höhe schießen. „Öl- und Gasheizungen sind wirtschaftlich unvernünftig.“

Der Ampel-Kompromiss zum Gebäudeenergiegesetz sieht vor, dass – abhängig vom Stand der kommunalen Wärmeplanung – Öl- und Gasheizungen noch bis 2028 eingebaut werden können. Zugleich äußerte sich die Parteichefin zu Berichten über angebliche Verzögerungen beim Einbau einer Wärmepumpe in der grünen Parteizentrale. „Wir bauen eine Geothermieanlage mit Tiefenbohrung. Das hat einen etwas längeren Vorlauf und ist deutlich aufwendiger als der Einbau einer üblichen Wärmepumpe, wie sie überwiegend in Deutschland genutzt wird“, sagte sie.

Die Anlage werde aber noch dieses Jahr in Betrieb genommen. Vor dem mit Spannung erwarteten Länderrat der Grünen am Samstag im hessischen Bad Vilbel forderte Lang weitere Nachbesserungen beim Heizungsgesetz. „Ich lege großen Wert darauf, dass wir die Bürger bei der Investition in eine neue Heizung unterstützen. Wir setzen uns für einen starken sozialen Ausgleich ein, möglichst gestaffelt nach Einkommen“, sagte sie den Funke-Zeitungen.

Bei geringeren Einkommen solle der Staat bis zu 80 Prozent der Kosten für eine neue Heizung übernehmen. Dagegen brauche ein Millionär „wohl eher keine staatliche Unterstützung“. Im Koalitionsausschuss hätten die Grünen anfangs ziemlich allein dafür gekämpft, die staatliche Förderung sozial zu staffeln, kritisierte Lang. „Aber ich bin zuversichtlich, dass wir im parlamentarischen Verfahren nun zu guten Lösungen kommen.“

Foto: Ricarda Lang , über dts Nachrichtenagentur

Vorheriger Artikel

Russland stockt laut London Helikoptertruppe in Südukraine auf

Nächster Artikel

Mast wirft CDU unter Merz "neoliberale Kälte" vor

1 Kommentar

  1. Manfred Murdfield
    17. Juni 2023 um 13.31 — Antworten

    Bis zu 80 % der Kosten werden übernommen, na, da hat Frau Lang wohl nicht mit dem Finanzminister gesprochen. Nehmen wir als Beispiel, dass 5 Millionen Heizungen mit durchschnittlich 5.000 € gefördert werden, die einen weniger, die anderen mehr: wer zählt die Nullen zur Billion? Frau Lang, was Sie da an Versprechungen bieten, ist mehr als Verbrauchertäuschung. Da wird wohl noch zu reden sein.

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.