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Landjugend und Umweltschützer bemängeln „Ampel“-Agrarpolitik

Bauer mit Traktor, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Junglandwirte und Umweltschützer drängen die „Ampel“, die Kommissionsvorschläge für nachhaltige Landwirtschaft wahrzunehmen. „Vor allem Grüne und FDP sehen die Zukunftskommission Landwirtschaft als Projekt der alten Regierung an und verweigern aus taktischen Gründen eine Verankerung der Empfehlungen in den Koalitionsverhandlungen“, sagte Myriam Rapior, Mitglied im Bundesvorstand der „BUNDjugend“, dem „Spiegel“.

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Und weiter: „Das ist sehr bitter für den gesellschaftlichen Diskurs.“ In der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) waren 30 Organisationen vertreten – vom Bauernverband bis hin zu Tier- und Umweltschutzverbänden. Nach schwierigen Debatten einigte man sich im Sommer auf einen Abschlussbericht. Empfohlen wird unter anderem das Ende der Direktzahlungen an landwirtschaftliche Betriebe und ein geringerer Einsatz von Pestiziden.

Die Kommission sah ihre Empfehlungen als Richtschnur für Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl. Dort spielten sie aber bislang kaum eine Rolle, sagte Kathrin Muus, Bundesvorsitzende beim Bund der Deutschen Landjugend (BDL), dem „Spiegel“. Die Zukunftskommission habe viele Problemfelder bearbeitet, um einen Transformationsprozess anzustoßen. Sie spiegelten die Breite der Gesellschaft wider.

Alle Parteien könnten sich darin wiederfinden. „Was wollen sie denn Neues aufzeigen? Es gibt nicht so viele Wege“, sagte Muus mit Blick auf die „Ampel“-Parteien. „Wir müssen langfristige Prozesse ermöglichen.“ Es bestehe eine große Gefahr, dass ohne verbindliche Ziele der Schulterschluss zwischen den Verbänden bald zu Ende sei und die Grabenkämpfe von vorne losgehen.

Foto: Bauer mit Traktor, über dts Nachrichtenagentur

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