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Kinderärzte für örtliche Begrenzung von Cannabis-Legalisierung

Cannabis (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Köln (dts Nachrichtenagentur) – Der Kinderärzte-Präsident Thomas Fischbach hat vor den Folgen der Cannabis-Legalisierung gewarnt und zu Beginn für eine örtliche Begrenzung geworben. Zum Start des parlamentarischen Verfahrens forderte er, „dass die Mitglieder der Ampel-Fraktionen noch einmal darüber nachdenken, die Cannabis-Legalisierung zunächst versuchsweise nur an ein oder zwei Orten in Deutschland einzuführen und das wissenschaftlich eng begleitet“, sagte Fischbach der „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe).

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„Geht dann etwas schief und es ergeben sich nicht die gewünschten Effekte zur Eindämmung des Schwarzmarktes, kann das Projekt Legalisierung schnell wieder eingestampft werden“, sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Deutschland. Fischbach sagte, er rechne nach einer Legalisierung mit mehr minderjährigen Drogenkonsumenten. „Davon sei leider auszugehen“, sagte Fischbach. „Cannabiskonsum in der Öffentlichkeit wird normalisiert. Junge Erwachsene werden sehr einfach an Cannabis kommen und es zu Hause sogar anbauen können“, so der Kinder- und Jugendarzt. „Ich rechne fest damit, dass viele es dann auch an Minderjährige weitergeben, so wie es jetzt bereits mit Alkohol geschieht“, sagte Fischbach. Er halte es nicht für realistisch, dass die Polizei den Anbau von Cannabis und den Verkauf unter der Hand im Griff haben werde. „Die Regelungen werden komplizierter und damit wohl auch schwieriger zu kontrollieren“, so Fischbach.

Foto: Cannabis (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    22. August 2023 um 5.09 — Antworten

    Während die Schweiz ganz einfach mal für Erwachsene legalisiert und Läden dafür einrichtet, fabulieren hierzulande die bis zur Hysterie aufgeregten Bedenkenträger Gefahren herauf, die es weder in Tschechien oder den Niederlanden so extrem nie gab – in der Schweiz eben auch nicht.
    Wir leben eben immer noch im Land der passiv-autoritären Schißhasen, in der extrem kriminelle Elemente so leichtes Spiel haben wie schon einmal in der Geschichte.
    „Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich ko**en möchte.“ Prof. Max Liebermann

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