Katja Petrowskaja schreibt Offenen Brief an Bundespräsident

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In einem Offenen Brief an den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier fordert die Schriftstellerin Katja Petrowskaja unter anderem ein sofortiges Öl- und Gasembargo und die Lieferung weiterer Waffen. Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (FAS) druckt den Brief an diesem Wochenende ab.
Anzeige
Die in Kiew geborene 52-jährige Schriftstellerin, die seit 1999 in Deutschland lebt, schreibt: „Sie haben den Schutz territorialer Integrität in Europa sehr klar als Teil der Verantwortung vor der deutschen Geschichte anerkannt. Nehmen Sie diese Verantwortung in diesen Wochen wirklich wahr?“ Wenn es diese Verantwortung wahrnehmen wolle, heißt es in der FAS weiter, „muss Deutschland mehr tun. Viel mehr“. Petrowskaja bezieht sich in ihrem Brief auch auf die Ankündigung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Steinmeier in Kiew nicht empfangen zu wollen.
„Eine bittere Pille, in der Tat. Vielleicht auch eine bedauerliche Irritation. Aber ich appelliere an Sie, dies weniger als Affront denn als Ansporn zu begreifen, die Zeitenwende nun entschlossen einzuleiten.“ Mit Blick auf die früheren Regierungsämter Steinmeiers heißt es in der FAS weiter: „Wechselnde Bundesregierungen, zu denen Sie gehörten, haben trotzdem eine Russland-Politik verfolgt, die die Sicherheit der Ukraine untergraben und mit Milliarden für Öl und Gas die Aufrüstung der russischen Armee subventioniert hat. Die jetzige katastrophale Situation ist also mit deutscher Unterstützung entstanden.“
Die Schriftstellerin, die 2013 den angesehenen Ingeborg-Bachmann-Preis erhielt, hat sich seit Kriegsbeginn wiederholt kritisch in der Öffentlichkeit zur Rolle Deutschlands geäußert. In ihrem Beitrag in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ räumt sie zugleich ein, wie schwer ihr solch ein Appell zur militärischen Unterstützung falle: „Ich bin verzweifelt darüber, dass ich heute für mehr und mehr Waffen plädiere“. Doch in der Ukraine entscheide sich, wie nicht nur Europa künftig aussehen werde.
Der „einzige Weg zum Frieden“ sei ein Sieg der Ukraine über die russische Armee. „Eine andere Friedenslösung gibt es nicht. Helfen Sie der Ukraine, diesen Sieg zu erlangen.“
Foto: Katja Petrowskaja, über dts Nachrichtenagentur
2 Kommentare
Fordern Fordern Fordern, etwas anderes gibt es nicht mehr. Und das sich einige „Politiker“ sich gemüssigt fühlen den Bundeskanzler zu Massregeln ist doch das letzte. Egal ob Merz oder Hofreiter, halten sie den Ball flach. Den Krieg für die eigene Befriedigung nutzen ist ekelhaft. Wer braucht schon Merz und Hofreiter und die anderen Lakeien – niemand.
Ich bin gegen Waffen Lieferung an die Ukraine.Gewalt erzeugt gegen Gewalt.Hat die Frau Petrowskaja auch Kinder und Enkelkinder?Ich bin vor 9 Monaten Großvater geworden.Aber seit dem Krieg in der Ukraine habe ich Angst um meine Familie und die Menschen in Europa.Die Bürger in Europa werden gar nicht gefragt ob sie mit den Waffen Lieferungen an die Ukraine einverstanden sind.Wie langer soll der Krieg noch dauern? Warum werden kein Friedensgespräche weiter geführt?Die Menschen die nach Waffen für die Ukraine plädieren müssen eins bedenken WAFFEN ZERSTÖREN STÄDTE UND BRIENGEN MENSCHEN UM.Im mehr Waffen an die Ukraine geliefert werden um so mehr Menschen werden ums Leben kommen.Soll sich die Frau Petrowskaja ein wenig Gedanken machen.